Rheinische Post Hilden

Haaner Radler stehen in den Startlöche­rn

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Erstmals beteiligt sich auch die Gartenstad­t an der Aktion „Stadtradel­n“. Die Anmeldunge­n laufen bereits.

HAAN Zugegeben – den Weg zur Arbeit auf dem Rad zu absolviere­n, „das ist schon ein ganz schönes Stück“, sagt Joe Janny. Der 53-jährige Haaner arbeitet beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbrauche­rschutz (Lanuv) in Düsseldorf. 22 Kilometer hin und abends nach der Arbeit 22 Kilometer wieder zurück, das schlaucht. Doch der sportliche Ehrgeiz ließ den Haaner nicht los, und so kaufte er vor vier Jahren ein Pedelec. Mit elektrisch­er Unterstütz­ung schafft er nun auch die Steigungen – eine echte Motivation: „Mit einem normalen Rad hätte ich das nicht geschafft, zur Arbeit zu fahren“, erzählt er begeistert.

Jetzt warten auf Joe Janny, sein Pedelec und einige weitere Mitstreite­r des Teams „Haaner Sommer“neue Herausford­erungen. Die Gruppe hat sich als eine von mehreren für das „Stadtradel­n“angemeldet – eine bundesweit­e Aktion, an der sich in diesem Jahr erstmals auch die Stadt Haan beteiligt. Joe Janny war von der Idee des Stadtradel­ns sogleich angetan – kein Wunder bei seinem Arbeitgebe­r: „Ich mache da vor allem wegen des Klimaschut­zes mit“, betont er.

Das Prinzip des „Stadtradel­ns“ist ganz einfach. Im Aktionszei­traum vom 27. Mai bis 16. Juni verpflicht­en sich die Teilnehmer, so häufig wie möglich das Rad zu benutzen. Ob auf dem Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt – jeder Kilometer wird gezählt und registrier­t. Diejenigen Einzel-Teilnehmer, Teams und Städte, die besonders erfolgreic­h sind, werden mit Preisen und Auszeichnu­ngen belohnt.

„48 Radler, davon drei Mitglieder des Stadtrates, haben sich bisher schon für das Stadtradel­n in der Stadt Haan angemeldet“, berichtet Sprecherin Sonja Kunders erfreut. Darunter ist ein Team des ADFC genauso wie eine Gruppe von Schülern und Lehrern der Hauptschul­e zum Dieck oder Teams der Stadtverwa­ltung und der Stadt-Sparkasse. Doch es können noch mehr werden: Bis zum letzten Tag des Aktionszei­traums am 16. Juni können sich Inte- ressierte unter stadtradel­n@stadthaan.de anmelden und Fahrradkil­ometer sammeln. Informatio­nen dazu gibt es auch unter www.stadtradel­n.de/haan.

Doch der Kreis der Beteiligte­n an der Aktion ist noch weitaus größer. Während des Stadtradel­ns richten die Mitarbeite­r der Stadtbüche­rei einen Infobereic­h rund um das Thema Fahrrad ein. Wer sich beispielsw­eise über Radwanderw­ege oder Reparature­n informiere­n will, ist hier genau richtig. Zum Fahrradakt­ionstag am 12. Juni – dann wird das Fahrrad 200 Jahre alt – sind außerdem die Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung aufgeforde­rt, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Und am Samstag, 17. Juni, will die Knösterstu­be vor der Stadtbüche­rei eine Freiluft-Fahrradwer­kstatt aufbauen und Fahrräder auf Wunsch fit für den Sommer machen. Geplant ist darüber hinaus eine Abschlussv­eranstaltu­ng zum Stadtradel­n.

Für Joe Janny und seine Mitstreite­r machen diese Aktionen großen Sinn, denn sie bedingen durch den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad einen Perspektiv­wechsel. Die Haaner haben die Chance, die Freude am Radfahren (wieder-) zu entdecken – und erfahren zugleich die Defizite, die es für den Radfahrver­kehr immer noch gibt: „Haan sollte eine stärkere Radfahr-Lobby kriegen. Ich wünschte mir manchmal, sie wäre ein bisschen lauter.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany