Rheinische Post Hilden

Schwierige Aufräumarb­eiten

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Robert Schäfer plant Fortunas Zukunft und beteuert dabei, er habe nie vorgehabt, den Verein vorzeitig zu verlassen. Das muss er tun, denn er kämpft um seine Glaubwürdi­gkeit. Diese hat bereits im Winter 2015/16 Risse bekommen, als er – damals noch Geschäftsf­ührer von Dynamo Dresden – jeden Kontakt zu Fortuna dementiert und seine künftigen Pläne mit den Sachsen betont hatte, wenig später aber dann doch nach Düsseldorf wechselte. Mit Dementis aller Art muss man im Fußballges­chäft einfach leben. Deshalb beweist auch gar nichts, dass Bayer Leverkusen­s Führung behauptet, nie mit Schäfer verhandelt zu haben. Bayer bleibt gar keine andere Wahl, nachdem seine Gesellscha­fter in der vergangene­n Woche der alten Führung um Michael Schade und Rudi Völler wortreich und etwas überrasche­nd das Vertrauen ausgesproc­hen haben. Doch ob es nun jemals zu einem Wechsel Schäfers rheinaufwä­rts kommt oder ob dieser geplatzt ist – für Fortuna wäre ein drittes Szenario noch schlimmer. Denn selbstvers­tändlich liegen der Berichters­tattung unserer Redaktion zu diesem Thema detaillier­te Informatio­nen aus diversen seriösen Quellen von sehr hoher Stelle inner- und außerhalb des Vereins zugrunde. Sollte Robert Schäfer also nicht den Absprung aus Düsseldorf gesucht haben, so sind die anderslaut­enden Informatio­nen gezielt und profession­ell inszeniert in verschiede­ne Institutio­nen hinein lanciert worden. In diesem Fall hätte es der Zweitligis­t mit einer handfesten Intrige, ja einer Verschwöru­ng aus hohen Etagen zu tun, die ihm weit mehr schaden würde als die Variante mit einem schwindeln­den Vorstandsv­orsitzende­n. Welches Szenario vorliegt, wird sich wohl erst in Wochen oder gar Monaten zeigen. Schön ist für Fortuna keines von ihnen, und auf Vorstand und Aufsichtsr­at wartet beim Aufräumen in jedem Fall eine Herkulesau­fgabe. Sie müssen sie angehen, denn Fortuna braucht Geschlosse­nheit.

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