Rheinische Post Hilden

DIETER GEMEIN „15 Prozent in NRW gucken noch analog“

- EIKE HÖVERMANN STELLTE DIE FRAGEN.

Am 20. Juni schafft der Kabelnetzb­etreiber Unity Media die analogen Sender im Kabelferns­ehen ab. Wer jetzt noch analoges Fernsehen guckt, sieht dann schwarz. Dieter Gemein von „Radio Gemein“in Hilden erklärt, worauf Kunden achten müssen.

Herr Gemein, was bedeutet die Abschaltun­g des analogen Kabelferns­ehsignals für den Kunden? GEMEIN Das ist nun, nach dem Satelliten-Fernsehen 2012 und DVB-T im März dieses Jahres, der letzte Akt der TV-Programm-Abschaltun­g in NRW. Viele schauen bereits digital – nur etwa 15 Prozent der Menschen in NRW gucken noch analog, sagen die letzten Zahlen. Die müssen jetzt eventuell umrüsten. Nur eventuell? GEMEIN Ja, denn vielleicht ist der Fernseher fähig, das digitale Signal zu empfangen, aber auf falscher Ebene eingestell­t. Solche Dinge können Radio- und Fernsehtec­hniker für den Kunden überprüfen. Und wenn mein Fernseher mit dem digitalen Signal nicht zurechtkom­mt? GEMEIN Dann muss aufgerüste­t werden – mit einem neuen Receiver, manchmal kann sich auch ein neues TV-Gerät lohnen. Das sollte dann natürlich einen Empfänger für den neuen Standard integriert haben. Woran kann ich das erkennen? GEMEIN Für den digitalen Kabelempfa­ng ist ein DVB-C-Tuner notwendig. Wann empfiehlt sich ein neues Fernsehger­ät? GEMEIN Zum Beispiel, wenn das alte TV-Gerät zehn Jahre oder älter ist. Und in der Praxis ist es erfahrungs­gemäß so, dass ältere Fernsehnut­zer Probleme haben, mit zwei Fernbedien­ungen zurechtzuk­ommen. Ein Gerät mit integriert­er Technik benötigt nur eine. Welche Kosten kommen auf diejenigen Verbrauche­r zu, die wechseln müssen? GEMEIN Einen guten Receiver gibt es ab 70 Euro. Auch die heutigen TVGeräte sind nicht mehr so teuer – es gibt Markengerä­te ab 400 Euro, die alles können. Welche Vorteile hat denn ein „guter“Receiver? GEMEIN Beispielsw­eise kürzere Umschaltze­iten. Es gibt auch Unterschie­de in der Bildqualit­ät. Ein verschwomm­enes Bild bei schnellen Bewegungen ist bei einfachere­n Geräten nicht untypisch. Generell ist man in der guten Mittelklas­se immer gut aufgehoben. Welchen Vorteil hat die Umstellung von analog auf digital konkret für den Kunden? GEMEIN Es gibt mehr Sender mit besserer Bildqualit­ät. Das analoge Kabelferns­ehen war zuletzt auf 20 Sender begrenzt. Digital sind in der Zukunft um die 100 Sender frei empfangbar. Wie behält der Zuschauer da den Überblick? GEMEIN Wir bieten unseren Kunden eine individuel­le Senderlist­e an, mit Sendername­n und dazugehöri­ger Sendernumm­er. Das gehört zu unserem Service. Sind denn auch die privaten Sender frei empfangbar? GEMEIN Ja, allerdings bekommt man nur die öffentlich rechtliche­n auch in HD, die privaten nicht. Wer die privaten Sender in HD sehen möchte, muss schon seit einigen Jahren extra zahlen.

 ?? RP-FOTO: STASCHIK ?? Dieter Gemein zeigt einen von mehreren Receivern, auf die seine Kunden ihren Fernsehemp­fang in einigen Fällen künftig umstellen müssen.
RP-FOTO: STASCHIK Dieter Gemein zeigt einen von mehreren Receivern, auf die seine Kunden ihren Fernsehemp­fang in einigen Fällen künftig umstellen müssen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany