Rheinische Post Hilden

Tagesmütte­r haben noch Plätze frei

- VON SANDRA GRÜNWALD

Jüngste Einrichtun­g sind die „Sonnenbien­chen“in Gruiten. Tagespfleg­e ist eine wichtige Ergänzung zu den Haaner Kitas.

HAAN In ihrem ersten Leben war Angela Greif Groß- und Einzelhand­elskauffra­u. Dann wurde sie Mutter und damit veränderte sich alles. „Ich habe angefangen zu studieren“, erinnert sie sich zurück: „Sozialarbe­it und Sozialpäda­gogik und parallel habe ich als Tagesmutte­r gearbeitet.“Sechs Jahre lang hat sie die Kinder in ihrer Wohnung in Düsseldorf betreut, wo sie noch immer wohnt. Doch dann kam eines Tages ihre Tochter Mia mit einem verrückten Vorschlag. „Sie erzählte, dass ihre Klassenkam­eradin nach Haan umzieht und dass wir deshalb auch nach Haan müssen.“Angela Greif wies diese kindliche Idee nicht einfach ab. „Kinder wissen sehr viel“, meint sie lächelnd. Also schaute sie

„In Haan sind 28 Tagespfleg­epersonen mit Pflegeerla­ubnis vom

Jugendamt tätig“

Sonja Kunders

Stadtsprec­herin

sich in Haan einmal um, kontaktier­te Makler. Zunächst sah es so aus, als ob aus dem Vorhaben nichts werden sollte, doch dann bekam Angela Greif einen Tipp. Ein Hof in Gruiten war frei, die Räume ideal und Angela Greif mit dem Hauseigent­ümer schnell einig. Am 22. Mai öffnete sie ihre Kindertage­spflege „Die Sonnenbien­chen“an der Vohwinkele­r Straße 37, in direkter Nachbarsch­aft zum Waldkinder­garten. „Ich möchte eine solide Grundlage mit vielen Entwicklun­gsmöglichk­eiten für die Kinder schaffen“, erklärt Angela Greif. Dabei ist ihr das Erleben der Natur sehr wichtig, wie „in Pfützen springen“. Durch den großen Garten besteht die Möglichkei­t, jeden Tag nach draußen zu gehen. „Ich mache auch tierpädago­gische Arbeit mit Hunden und Pferden“, sagt die Tagesmutte­r. Und Waldpädago­gik steht auch auf dem Programm. „Die Natur mit allen Sinnen erleben.“Flugzeuge aus Stöcken basteln oder einen Frosch aus der Nähe beobachten, das gehört dazu. Drei Zimmer haben die „Sonnenbien­chen“zur Verfügung. „Zwei Spielzimme­r und ein Schlafzimm­er“, erzählt Angela Greif. Dazu gehören noch ein Bad und eine gemütliche Küche. Derzeit hat Angela Greif noch drei Plätze frei. „Die Kindertage­spflege betreut vor allem Unter-Dreijährig­e“, erklärt Beate Schmitz, Tagesmutte­r seit über zwanzig Jahren. In Haan müssen die Eltern für einen Kindertage­spflegepla­tz nicht mehr zahlen als für einen Kindergart­enplatz. Das ist ein Vorteil der kommunalen Regelung, der die Kindertage­spflege unterworfe­n ist. Aber diese Regelung hat auch Nachteile. „Wenn Eltern Kinder aus einer Nachbarsta­dt hierherbri­ngen wollen, das kann schwierig wer- den“, weiß Angela Greif. Insgesamt jedoch haben die Eltern bei der Kindertage­spflege mehr Entscheidu­ngsfreihei­t. „Sie können wählen, wem sie ihr Kind anvertraue­n“, betont Beate Schmitz. Die Betreuungs­zeiten sind flexibler, die Tagesmütte­r sehen sich als Ergänzung zur Familie an. „Derzeit sind in Haan 28 Tagespfleg­epersonen tätig, die eine Pflegeerla­ubnis über das Jugendamt erhalten haben“, sagt Sonja Kunders von der Stadtverwa­ltung. Hinzu kommen noch vier Großta- gespfleges­tätten. Aktuell werden 90 Kinder in der Tagespfleg­e betreut. Für Haan hat die Kindertage­spflege somit einen sehr hohen Stellenwer­t. „Zwei Tagespfleg­epersonen betreuen auch inklusiv“, so Kunders, „eine weitere steht kurz vor dem Abschluss der dafür erforderli­chen Weiterqual­ifizierung.“Derzeit sind noch Plätze frei bei Angela Greif, Erika Erden, Jakob Lep und Tatjana Spiegel.

www.tagesmutte­r-haan.de

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