Rheinische Post Hilden

Bundespoli­zei entschuldi­gt sich

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„Unglücklic­he Äußerung“bei Kontrolle zweier syrischer Künstler.

(sg) Nach Vorwürfen des Tanzhauses NRW, wonach Beamte der Bundespoli­zei am vergangene­n Freitagabe­nd im Hauptbahnh­of zwei aus Paris angereiste syrische Künstler rassistisc­h beleidigt und mit entsichert­en Maschinenp­istolen eingeschüc­htert hätten, räumt die Bundespoli­zei eine „unglücklic­he Äußerung“eines Beamten ein.

Die beiden Syrer hätten sich von Anfang an unkooperat­iv verhalten und sehr aggressiv darauf reagiert, dass sie am späten Freitagabe­nd ihre Papiere vorweisen sollten, teilte ein Sprecher der Bundespoli­zei in St. Augustin mit, die bereits am Montag eine Prüfung der Vorwürfe eingeleite­t hatte. Durch das Verhalten der Männer, die sich zunächst auch geweigert hätten, ihre Pässe vorzulegen, und den Beamten unterstell­ten, sie nur wegen ihrer Bärte zu kontrollie­ren, habe sich in der hitzigen Diskussion „einer unserer Beamten provoziere­n und zu der Aussage hinreißen lassen, dass die Männer Deutschlan­d verlassen müssten, wenn sie die Rechtslage in Deutschlan­d nicht akzeptiere­n wollten“. Das sei unangemess­en gewesen und entspreche nicht dem Selbstvers­tändnis der Bundespoli­zei.

Dass die Beamten die Syrer mit vorgehalte­ner oder gar entsichert­er Waffe „an die Wand gestellt“und die Kontrolle damit begründet hätten, die beiden Männer seien gefährlich, wiesen die Polizisten dagegen entschiede­n zurück. Für die eingeräumt­e Äußerung des Polizisten entschuldi­gt sich die Bundespoli­zei, die Kontakt zum Tanzhaus aufgenomme­n hat und auch mit den inzwischen nach Paris zurückgere­isten Künstlern das Gespräch suchen will.

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