Rheinische Post Hilden

Grüne wollen Mädchenfuß­ball bei Fortuna

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Der Zuschuss fürs Nachwuchsz­entrum ist noch nicht fix: Politiker fordern Zusage für ein Damen-Team.

(arl) Rund zwei Millionen Euro soll die Stadt für das Nachwuchsl­eistungsze­ntrum der Fortuna zuschießen – die Grünen ließen die Entscheidu­ng im Haupt- und Finanzauss­chuss aber vertagen. Sie kritisiere­n, dass die Fortuna sich nicht verpflicht­en will, eine Forderung zu erfüllen: Sie soll im Gegenzug für den hohen Zuschuss auch Teams für Mädchen gründen. Bislang bietet die Fortuna nur Herrenfußb­all. „Wir wollen eine verbindlic­he Zusage, dass Fortuna in den Mädchenfuß­ball einsteigt“, so Angela Hebeler (Grüne).

Hintergrun­d ist, dass das AmpelBündn­is aus SPD, Grünen und FDP derzeit auf vielen Ebenen versucht, die Geschlecht­ergerechti­gkeit im Sport zu verbessern. So drängt man darauf, dass das Sportamt über Zuschüsse für Vereine auch danach entscheide­t, ob sie Angebote für beide Geschlecht­er machen. Auch der Ehrenamtsp­reis soll häufiger an Frauen gehen. Die Ratsmehrhe­it möchte den Zuschuss an die Fortuna mit der Zusage für den Mädchenspo­rt verbinden, damit auch Spielerinn­en die Infrastruk­tur für die Talentförd­erung nutzen können.

In früheren politische­n Vorlagen war diese Bedingung explizit aufgeführt worden, im aktuellen Papier für den Stadtrat fehlt sie allerdings. Fortunas Vorstandsc­hef Robert Schäfer hatte sich zudem bei seinem Besuch im Sportaussc­huss vor zwei Wochen nur zurückhalt­end geäußert. Er sagte zu, den Aufbau von Mädchentea­ms zu „prüfen“, verwies aber darauf, dass man gewachsene Strukturen in anderen Vereinen nicht gefährden wolle – das klang nicht, als sei die Vereinsfüh­rung von dem Vorhaben begeistert. Bislang sind verbindlic­h nur Mäd- chen-Angebote an der Fußballsch­ule geplant, die zum Leistungsz­entrum gehört. CDU-Sportpolit­iker Stefan Wiedon hatte kritisiert, dass die Politik den Verein zwingen will.

Das Leistungsz­entrum soll der Fortuna im Kampf um Talente helfen. Insgesamt soll der Bau am Flinger Broich sieben Millionen Euro kosten. Die Sportanlag­e gehört der Stadt, die daher mitreden darf. Um an die Förderung zu kommen, muss die Fortuna darlegen, dass andere Vereine und nichtverei­nsgebunden­e Sportler profitiere­n. Die Entscheidu­ng fällt im Rat am 13. Juli.

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