Gallensteine lösen die meisten OP aus
Eine Krankenkasse hat Daten bei stationären Operationen ausgewertet.
KREIS METTMANN (RP) Am häufigsten kamen Versicherte der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) wegen Gallensteinen in deutschen Krankenhäusern unters Messer. Das ergab eine aktuelle Auswertung von Versichertendaten zwischen 2006 und 2016. In diesem Zeitraum nahmen Gallenstein-OP zudem um 15 Prozent zu.
Der zweithäufigste Grund für einen stationären Klinikaufenthalt waren Knie-OP, dicht gefolgt von Hüft-OP auf Rang 3. Bei diesen orthopädischen Eingriffen ging die OP-Quote ebenfalls nach oben, stieg um 10 Prozent bei Knie-Eingriffen und sogar um ein Drittel bei Hüft-Operationen.
Insgesamt nehmen stationäre Eingriffe in Deutschland zu. Erschreckende Entwicklung: Besonders drastisch fällt der Anstieg von Operationen wegen bösartiger Tumoren seit 2006 aus. Hier gab es ein Plus von 26 Prozent. Operationen am Bewegungsapparat insgesamt (neben Knie- und Hüft-OP unter anderem Eingriffe wegen Frakturen an Armen, Beinen und Schultern sowie Wirbelsäulendegeneration) folgen mit einer Zunahme um 22 Prozent.
Ob ein Eingriff wegen einer Sportverletzung, die chirurgische Entfernung der Gaumenmandeln oder eine Herz-OP: Nicht immer ist eine Operation medizinisch notwendig. „Wer vor der Entscheidung steht, sich operieren zu lassen, sollte daher eine zweite Meinung eines erfahrenen Arztes einholen“, rät Gerd Peters von der Kaufmännischen Krankenkasse in Düsseldorf. „Das verschafft eine sichere Entscheidungsgrundlage für oder gegen einen Eingriff.“
Einige Kassen bietet ihren Versicherten die Möglichkeit, vor einer Operation innerhalb weniger Tage kostenlos eine qualifizierte Zweitmeinung einzuholen.