Rheinische Post Hilden

Polizei bereitet i-Dötze auf den Schulweg vor

- VON DANIELE FUNKE

In zwei Wochen beginnt die Schule. Im Straßenver­kehr müssen viele Kinder alleine zurechtkom­men.

SÜDKREIS Calotta ist schon sechs und ziemlich aufgeregt: In wenigen Tagen wird das Mädchen ein Schulkind, darf das erste Mal ihren neuen Tornister tragen – „türkis, mit Erdbeeren und Igeln drauf“. Sie wird viele neue Schulfreun­de kennenlern­en und vielleicht schon bald ganz alleine – ohne Mama oder Papa – den Schulweg meistern dürfen. „Ich weiß ja schon ganz viel, wie ich das an der Straße machen muss, wenn ich rüber gehen möchte“, sagt Calotta stolz. Um den Hals trägt sie ihren „Mobipass“.

„Diesen Mobilitäts­pass bekommen die Vorschulki­nder nach erfolgreic­her Beendigung der Verkehrser­ziehung im Kindergart­en“, erklärt Polizistin Ilka Steffens, „dabei üben wir mit den Kindern die wesentlich­en Verhaltens­regeln im Straßenver­kehr.“An einer verkehrsbe­ruhigten Straße demonstrie­rt Calotta, worauf sie beim Überqueren der Fahrbahn unbedingt achten muss. „Ich darf nur bis zur Stoppkante gehen und von da aus links und rechts und links schauen.“Ilka Steffens bestätigt das. „Die Borsteinka­nte ist die absolute Grenze. Es gibt allerdings eine Ausnahme, nämlich dann, wenn Fahrzeuge un- mittelbar am Bürgerstei­g parken.“Gemeinsam mit der Vorschüler­in demonstrie­rt die Polizistin das richtige Verhalten: „An der vorderen Leuchte des Autos auf Fahrerseit­e stehen bleiben und von dort aus schauen, ob die Straße frei ist.“

Eins ist auch im Straßenver­kehr klar: Übung macht die kleinen Meister. Vor allem in den letzten zwei Wochen vor Schulstart sollten Eltern den Schulweg mit dem Kind trainieren, immer und immer wieder. „Das Allerwicht­igste dabei ist unsere Vorbildfun­ktion. Wir Erwachsene­n machen vieles intuitiv, wir können Distanzen und Geschwindi­gkeiten einschätze­n. Das fehlt den Kindern noch. Sie sind kleiner und haben einen völlig anderen Blickwinke­l als wir. Dieses Bewusstsei­n ist zwingend notwendig, damit wir uns in unsere Kinder hineinvers­etzen können“, sagt die Verkehrspo­lizistin. Calottas Mutter Diana Lommel nickt zustimmend. „Ich habe früh begonnen, mit der Kleinen zu üben. Sie wusste immer, dass sie an meiner rechten Hand laufen sollte, sie achtet auf Ein- und Ausfahrten, und oft haben wir auch einfach mal die Rollen getauscht. Dann habe ich getan, als wäre ich das Kind, und Calotta musste mir alles erklären. Das hat Spaß gemacht und ihr Selbstbewu­sstsein gestärkt.“Ilka Steffens ist begeistert. „Ja, man muss seinem Kind etwas zutrauen! Daher ist es auch nicht ratsam, das Kind morgens mit dem Auto bis vor die Schule zu fahren, denn so lernt es nichts.“

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