Die Tierfotografin
Alles begann mit einem Schüleraustausch. Als Johanna Degens mit 16 Jahren ein halbes Jahr in Alaska verbrachte, entdeckte sie ihre Liebe zur Kunst. Ein sechswöchiger Schulaufenthalt in Indien legte dann den Grundstein für Degens Berufswunsch. „Wenn man das erste Mal nach Indien kommt, ist das ein Kulturschock. Alles, was man sieht, ist interessant und bunt“, erzählt die Fotografin. „Da will man alle Eindrücke mitnehmen.“Rund 40 Dia-Filme habe sie damals verknipst. Nach dem Abi folgte eine Ausbildung zur Fotografin in Hamburg. „Das war unheimlich wichtig für mich. Da habe ich das ganze Technische gelernt, was im Studium fehlt“, sagt die 32–Jährige. Während ihres Kommunikationsdesign-Studiums arbeitete sie unter anderem als Hochzeitsfotografin und entdeckte ihre Liebe zur Hunde- und Pferdefotografie. „Wenn Menschen eine Kamera sehen, fangen sie sofort an zu posieren. Tieren ist eine Kamera egal. Die bleiben immer natürlich“, sagt sie. Doch Degens bemüht auch kleine Tricks. „Ich versuche, die Tiere schon mal mit Spielzeug abzulenken. Oft habe ich auch Lautsprecher für Hunde- oder Pferdegeräusche dabei. Das funktioniert gut.“Viel Geduld brauche man aber auf jeden Fall, erzählt sie. Häufig müssten auch die Tierbesitzer mithelfen. „Am liebsten fotografiere ich mit dem Teleobjektiv aus dem Hintergrund.“