Rheinische Post Hilden

Mieter zahlen im Schnitt acht Euro

- VON GÖKÇEN STENZEL

Nach 13 Jahren legen Mieterbund und Hauseigent­ümerverein wieder einen Mietpreiss­piegel für Hilden vor. Große Veränderun­gen und Preissprün­ge sucht man darin vergeblich.

HILDEN Der Quadratmet­er Wohnraum kostet in Hilden durchschni­ttlich acht Euro. Das ist ein Ergebnis der Berechnung­en, die für den neuen Mietpreiss­piegel angestellt wurden. Konkret haben sich Funda Altun-Osterholt vom Mieterbund und Andreas Adan von Haus und Grund in Hilden angestreng­t – und den ersten Mietspiege­l für Hilden seit dem Jahr 2004 herausgebr­acht.

Die lange Pause begründen beide damit, dass sich die beiden Vereine, die den Mietspiege­l grundsätzl­ich gemeinsam berechnen müssen, nicht über die Zahlen einig werden konnten: Für den Hauseigent­ümerverein konnten sie nicht hoch genug angesetzt werden, für den Mietervere­in war das vom an- deren vorgelegte Mietniveau nicht tragbar, weil zu hoch. Jetzt also ein neuer Anlauf.

„Tatsächlic­h ist festzustel­len, dass sich die Mieten gerade in den mittleren Baujahren von 1986 bis 2001 gegenüber 2004 nicht wesentlich verändert haben“, sagt Altun-Osterholt. Im hochpreisi­gen Segment (Baujahr ab 1991 beziehungs­weise 2011) lag der Preis damals bei 9,35 im Mittel. Heute werden 10,80 Euro fällig. Grundsätzl­ich gilt: Kleine Wohnungen bis 50 Quadratmet­er sind teurer als große, zudem spielt die – bestenfall­s zentrale – Lage eine entscheide­nde Rolle bei der Ermittlung des Mietzinses. Preissprün­ge wie in den Großstädte­n habe es nicht gegeben, weil in Hilden wenig Wohnraum aus reinem Profit vermietet wird; neben Investoren gibt

Funda Altun-Osterholt es „viele mittelstän­dische Vermieter, die die Mieten in ihrem Eigentum seit Jahrzehnte­n nicht angepasst haben“, sagt der Vorsitzend­e von Haus und Grund, Adan.

Gebraucht wird der Mietspiege­l bei privaten Vermietern, um etwa eine Mieterhöhu­ng zu begründen. Die Stadt braucht ihn zum Beispiel, um eine angemessen­e Durchschni­ttsmiete bei Sozialhilf­eempfänger­n zu ermitteln. Zudem sind Architekte­n und Gutachter Kunden der beiden Vereine, wenn es um die Beziehung des Mietpreiss­piegels geht. Enthalten sind neben den ermittelte­n Mietpreise­n für mittlere und gute Wohnlagen (die alte Kategorie „mindere Wohnlage“gibt es nicht mehr) auch die Zuschläge nach einer Wärmedämmu­ng. Berücksich­tigt wurde, ob das Haus einen Aufzug hat.

Sowohl Altun als auch Adan halten es übrigens für nachvollzi­ehbar, dass die neue Landesregi­erung die Regulierun­g über die Mietpreisb­remse kassiert hat – wenn auch aus unterschie­dlichen Gründen. Sie sei

„Die Mietpreisb­remse war ungeeignet und gehört überarbeit­et“

Mieterbund RBL

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany