Rheinische Post Hilden

Kopfschütt­eln hilft nicht

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Ein paar Tage noch, dann werden die Gäste aus Eu in Haan erwartet. Vom 24. bis 27. August soll in der Gartenstad­t der 50. Geburtstag der Städtepart­nerschaft gefeiert werden, die am 11. Juni 1967 mit der Unterzeich­nung der Urkunde offiziell begann.

Zum Jubiläum sind die Planungen längst abgeschlos­sen und die Vorbereitu­ngen laufen auf Hochtouren. Allerdings erhielten die Ideen jetzt einen Dämpfer. Theoretisc­h sollten über den Straßen blau-weiß-rote Wimpelkett­en im Wind flattern. Praktisch werden sie das nicht tun. Das liegt nicht etwa daran, dass im Dunstkreis des Düsseldorf­er Flughafens Beschränku­ngen auch für den niedrigen Luftraum gelten würden. Nein, ganz anders: Die Laternenma­sten könnten Kratzer bekommen. Auch fehlen Befestigun­gen an Häusern. Und 4,20 Meter Durchfahrt­shöhe muss gewährleis­tet sein. Jemand müsste die Girlanden aufhängen und abnehmen. Wer würde die Haftung für denkbare Schäden übernehmen? Wer zahlt, wenn absolut Unvorherse­hbares eintreten würde? Ob derlei Bedenken und deren Trägerei war selbst Erste Beigeordne­te Dagmar Formella mit jahrzehnte­langer Praxis im öffentlich­en Dienst sprachlos. Wie ihr ging es wohl auch Stadtwerke­chef Stefan Chemelli, der ebenfalls scheiterte beim Versuch, Westnetz als Träger der Straßenbel­euchtung von der Wimpelidee zu überzeugen.

Kopfschütt­eln hilft da nicht weiter. Bleibt die Erkenntnis, dass in Deutschlan­d manches komplizier­ter ist als gedacht.

Heute wollen Miriam Albuga und ihre Kollegen aus dem Kulturbere­ich durch die Haaner Geschäfte gehen und darum bitten, möglichst viele Plakate für das Partnersch­aftsjubilä­um aufzuhänge­n. Damit’s zum Partnersch­aftsgeburt­stag wenigstens etwas Schmuck gibt.

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