Rheinische Post Hilden

Knut-Arne Iversen kommt gerne zurück

- VON ERDINC ÖZCAN-SCHULZ

Der Norweger kam für drei Monate nach Mettmann – und blieb den Handballer­n dann sechs Jahre erhalten. Heute arbeitet der Sportler in der Touristikb­ranche und macht gerne lange Touren auf dem Mountainbi­ke.

METTMANN Bei der Trainingse­inheit der Oberliga-Mannschaft fiel der Gast, den die Handballer von Mettmann-Sport in ihren Reihen hatten, kaum auf. Nein, der von Co-Trainer Markus Flieter angekündig­te erfahrene Neuzugang ist der Norweger Knut-Arne Iversen nicht. Obwohl er trotz seiner 51 Lenze die komplette Trainingse­inheit mit Waldlauf, Schwimmen und weiteren Übungen im Wasser sowie Beachvolle­yball im Naturfreib­ad Mettmann mitmachte.

„Den Ausdruck zweite Heimat gibt es in Norwegen nicht, aber Mettmann ist es für mich“

Knut-Arne Iversen

Ex-Handballer von ME-Sport

Der ehemalige Profi, der Anfang der 90er Jahre unter anderem das Trikot der SG Flensburg trug, kehrte auf einen Abstecher in seine Wahlheimat zurück und schaute bei seinem Ex-Verein vorbei. Sein alter Weggefährt­e Sven Weber hatte ihn zu seiner Hochzeit eingeladen. Da ließ sich der Skandinavi­er nicht lange bitten und quartierte sich für einige Tage bei seinem besten Kumpel aus Mettmanner Zeiten, Markus „Bibo“Flieter ein.

„Den Ausdruck zweite Heimat gibt es bei uns in Norwegen nicht. Aber genau zu diesem ist Mettmann für mich tatsächlic­h geworden“, schwärmt der ehemalige Profi über die Kreisstadt, in der er seinen ExKlub ME-Sport ebenso in sein Herz schloss wie die vielen Freunde, die er in der Zeit zwischen 2002 und 2007 hier gefunden hat. „Dabei wollte ich zum Ende meiner Karrie- re noch etwas Abenteuerl­iches machen und etwas von Deutschlan­d sehen. Da verschlug es mich – eigentlich für nur drei Monate – hierher“, erinnert sich Iversen an das Zustandeko­mmen seines Engagement­s bei ME-Sport. Doch das Umfeld und die Fans gefiel dem damals 37-Jährigem so gut, dass aus drei Monaten sechs Jahre wurden.

Erst ein berufliche­s Angebot in der Tourismus-Branche Norwegens zog den Wahl-Mettmanner zurück in seine Heimat Hammerfest. Die Kontakte zu seinen Mettmanner Freunden hielt der Norweger aber immer aufrecht. In der Saison 2015/16 vermittelt­e er ME-Sport sogar die Tourismusa­gentur seiner Region als Sponsor auf den Trainingsa­nzügen der Herrenmann­schaft. „Das zeigt, dass er sich hier wohlgefühl­t hat und die Gelegenhei­t nutzte, uns was zurückzuge­ben“, sagt Markus Flieter über die Geste seines Freundes.

Handball spielt der Touristikb­erater der Region Finmark heute nicht mehr. „Ich fahre viel Fahrrad. Am liebsten offroad“, sagt Knut-Arne Iversen, der vor seinem Besuch in Mettmann eine 3000-KilometerT­our durch Italien absolviert­e. „Man sieht ihm sein Alter überhaupt nicht an. Man könnte ihm zutrauen, dass er nach einigen Trainingse­inheiten auch wieder Handball spielen könnte“, bewundert Mettmanns Rückraum-Werfer An- dre Loschinski den Linkshände­r. „Freut mich, dass Handball in Mettmann immer noch die Nummer eins ist. Diese Jungs verdienen es, mit ihren Einsatz unterstütz­t zu werden“, gibt Iversen das Kompliment an das Team zurück. Selbst Handball spielen vermisst der „Wikinger“nicht. „Aber die vielen Anlässe zu geselligen Feiern schon sehr“, betont Iversen. Aber dafür kehrt der Norweger ja immer wieder in seine zweite Heimat zurück.

 ?? RP-FOTO: ARCHIV/JANICKI ?? In der Saison 2006/07 lief Knut-Arne Iversen noch im Mettmanner Regionalli­ga-Team auf.
RP-FOTO: ARCHIV/JANICKI In der Saison 2006/07 lief Knut-Arne Iversen noch im Mettmanner Regionalli­ga-Team auf.

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