Brasilien erklärt sich von Portugal unabhängig
Der Weg in die Unabhängigkeit begann für die portugiesische Kolonie Brasilien mit einem ungewöhnlichen Schritt: 1807 – die französischen Truppen Napoleons waren gerade in Portugal einmarschiert – zog die portugiesische Königsfamilie in das südamerikanische Land und erklärte kurzerhand Rio de Janeiro zu ihrer neuen Heimat. Die Episode als Sitz der Königsfamilie brachte Brasilien einen neuen Status: Das Land galt fortan nicht mehr als Kolonie, sondern als gleichberechtigter Teil des Vereinigten Königreichs von Portugal, Brasilien und den Algarven. Es folgte ein wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung, Häfen wurden für den Handel mit befreundeten Nationen geöffnet, Schulen und Akademien wurden gegründet. Erst 1821 zog König Joao zurück in die alte Heimat. Seinen Sohn Dom Pedro (Foto) ließ er zurück – als Statthalter und Regent Brasiliens. Als von Portugal aus versucht wurde, Brasilien wieder zur Kolonie zurückzustufen, schloss sich Pedro der Unabhängigkeitsbewegung an und erklärte am 7. September 1822 am Flüsschen Ipiranga mit dem Ruf „Unabhängigkeit oder Tod“die Loslösung von Portugal. Die neuen brasilianischen Streitkräfte drängten die verbliebenen portugiesischen Soldaten aus dem Land. Drei Monate später wurde Dom Pedro zum Kaiser des neuen Kaiserreichs Brasilien gekrönt. Bis heute gilt der 7. September als Jahrestag der Unabhängigkeit.