Rheinische Post Hilden

Diese Auftakt-Niederlage schmerzt

- VON BIRGIT SICKER

Die Unitas-Handballer haben die HG Remscheid über weite Strecken im Griff, doch am Ende hat der Gegner die Nase vorn. Es ist die erste Führung der Gäste in der zweiten Halbzeit, die ihnen gleich zwei Punkte einbringt.

DJK Unitas Haan – HG Remscheid 24:25 (9:10). Kai Müller war nach seiner Meistersch­aftspremie­re als Unitas-Trainer bedient. Denn seine Mannschaft lieferte in der gut besuchten Halle an der Adlerstraß­e eine bravouröse Vorstellun­g ab, schaffte es aber nicht, den Sack vorzeitig zuzumachen. Wesentlich cleverer agierten die Remscheide­r, die in den letzten zwei Minuten die Partie noch drehten und damit als umjubelter Sieger auf dem Parkett standen. Oder wie es Kai Müller formuliert­e: „Die führen in der zweiten Halbzeit nur einmal – und das ist dann der Endstand.“

Die Gäste gingen gleich in der ersten Minute durch einen Siebenmete­r von Pascal Herrmann in Front. Es dauerte ganz drei Minuten, eher Marcel Billen ebenfalls per Strafwurf zum 1:1 ausglich. Danach setzten sich die Haaner durch zwei Tore von Pascal Schusdzarr­a zunächst auf 3:1 (10.) ab, hatten auch in der Folge zumeist die Nase vorne. Erst nach einer Zeitstrafe für Lennard Austrup übernahmen die Remscheide­r mit 8:7 (25.) das Kommando. Anschließe­nd vergab Billen einen Siebenmete­r und auf der anderen Seite erhöhte Kaan Taymaz auf 9:7 (26.). Letztlich lag die HGR zur Pause noch mit 10:9 vorne.

Gleich nach dem Wiederanpf­iff egalisiert­e Moritz Blau zum 10:10, glich wenig später auch zum 11:11 (32.) aus. Christian Mohaupt traf zum 12:11 (33.) – danach wogte das Geschehen hin und her. Immer wieder scheiterte­n die Haaner am gut aufgelegte­n Remscheide­r Torhüter Tobias Geske. Auf der anderen Seite leisteten sich die Unitas-Handballer zu viele individuel­le Fehler in der Abwehrarbe­it – und die Remscheide­r nutzten das gnadenlos aus. „Das hat wehgetan“, stellte Kai Müller fest. Trotzdem wähnte der Haaner Trainer seine Truppe auf der Siegerstra­ße. Nach dem 16:15 (41.) bauten Moritz Blau, Marcel Billen und Christian Mohaupt den Vorsprung der Hausherren auf 19:15 (44.) aus. „Da war das Momentum auf unserer Seite“, stellte Müller fest. Doch dann musste der Coach mitanse- hen, wie sein Team unter anderem Tempogegen­stöße nicht nutzte. In den letzten fünf Minuten der Partie nahm die Dramatik zu. Per Siebenmete­r markierte Raphael Korbmacher das 23:21 (56.). Die anschlie- ßende Überzahl nach Zeitstrafe für Jacek Krajnik wussten die Haaner jedoch nicht in weitere Treffer umzumünzen. So glich Michael Heimansfel­d schließlic­h zum 23:23 (58.) aus. 20 Sekunden später handelte sich der Remscheide­r Philip Baier eine Zwei-Minuten-Strafe ein. Die Unitas hatte also in der Schlusspha­se alle Trümpfe in der Hand. Zwar traf Pascal Kordes zur 24:23-Führung, doch danach wussten die Haaner Taymaz nicht zu stoppen – mit den letzten zwei seiner insgesamt fünf Treffer stürzte er die Gastgeber ins Unglück. Irgendwie war es symptomati­sch, dass Marcel Billen 20 Sekunden vor dem Ende von rechtsauße­n an Keeper Geske scheiterte – damit blieb der Unitas auch ein Remis verwehrt.

„Uns hat in den letzten drei Minuten die Klarheit gefehlt. Wir sind noch nicht so weit, dass wir die einstudier­ten Dinge automatisc­h abrufen können. An diesen Automatism­en müssen wir weiter arbeiten“. analysiert­e Kai Müller. Und ergänzte: „Wir hatten plötzlich etwas zu verlieren, haben uns zu sehr einen Kopf gemacht, statt in der Situation ruhiger zu agieren und die Partie strukturie­rt zu Ende zu spielen.“

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Für Nick Blau gab es in dieser Szene kein Durchkomme­n gegen die kompakte Remscheide­r Abwehr.

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