Freundin nach Disco-Streit gewürgt
32-Jähriger würgte 25-Jährige mit einem Gürtel. Er kam gestern nicht zum Prozesstermin.
(wuk) Heimtückisch und hinterlistig hat ein 32-Jähriger in der Neujahrsnacht seine Freundin (25) attackiert, in Todesangst versetzt und auch körperlich verletzt. So steht es in einer Anklage, über die gestern das Amtsgericht verhandeln wollte. Doch wegen eines Formfehlers bei der Vorladung und weil die Anklagebank leer blieb, muss der Fall demnächst neu aufgerollt werden. Womöglich dann sogar vorm Landgericht: Denn falls die Attacke des Mannes nicht nur als gefährliche Körperverletzung gewer- tet wird, sondern als versuchtes Tötungsdelikt, könnte ihm eine mehrjährige Haft drohen.
In einer Diskothek in der Stadtmitte hatte das Paar den Jahreswechsel feiern wollen, doch dann gab es Krach. Und zwar so heftig, dass die Frau das neue Jahr nicht mehr mit dem Angeklagten beginnen, sondern per Zug in ihre Heimatstadt Essen fahren wollte. Schon zu diesem Zeitpunkt, so die Anklage, habe der 32Jährige seine Attacke auf die Frau zu planen begonnen So habe er sich bei ihr für die Streitereien entschuldigt und angeboten, sie zum Hauptbahnhof zu begleiten. Die Frau nahm sein Angebot an, zumal sie den Weg nicht kannte. So konnte sie auch nicht merken, dass der Angeklagte sie in die entgegengesetzte Richtung führte bis zu einem Spielplatz in Unterbilk. Inzwischen hatte er laut Anklage auch seinen Gürtel aus der Hose gezogen, an einer schwer einsehbaren Stelle plötzlich den Lederriemen über ihren Kopf geworfen und kräftig zugezogen Der Gürtel rutschte aber nicht bis zum Hals der Frau herunter, sondern blieb in ihrem Gesicht hängen. Durch das Zuziehen erlitt die Frau erhebliche Schmerzen sowie eine gequetschte Nase. Trotzdem schaffte sie es, sich zu befreien.
Laut Anklage hat der 32-Jährige eine gefährliche Körperverletzung begangen, die mit einer Haftstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bedroht ist. Doch ob er plante, den Gürtel um den Hals der Frau zu legen und dort zuzuziehen, ist bisher nicht geprüft worden