Tiedermann-Team rettet am Ende noch einen Zähler
Die Mettmanner Handballer führen in Wesel bereits mit vier Toren, kommen aber nach der Pause von ihrer Linie ab.
HSG Wesel – Mettmann-Sport 30:30 (14:18). Nach der Oberliga-Begegnung wusste Jürgen Tiedermann zunächst nicht, ob er sich über den einen Punkt freuen oder doch eher dem vergebenen Sieg nachtrauern sollte. Immer führte seine Mannschaft zur Pause bereits mit vier Toren. Doch in der Schlussphase ließen sich die ME-Sport-Handballer von der aufkommenden Hektik anstecken. Letztlich kam Tiedermann zu der Erkenntnis: „Wir können zufrieden sein, überhaupt noch einen Punkt errungen zu haben.“
Der Auftakt verlief in Wesel noch ganz nach Maß. Andre Loschinski hämmerte den Ball zur 1:0-Führung ins Netz. Sekunden später glich Niklas Borowski allerdings aus und Phillipp Müngersdorf brachte die Weseler mit 2:1 (2.) in Front. Nach dem 3:3 (6.) neigte sich die Waagschale aber allmählich zu Gunsten der Mettmanner. Über 6:4 (10.) und 8:6 (14.) zogen die ME-Sport-Handballer auf 15:12 (25.) davon. Kurz vor der Pause erhöhte Moritz Hebel den Vorsprung per Siebenmeter auf vier Tore. Bester Gäste-Werfer in der ersten Halbzeit war übrigens Andre Loschinki, der seine neun Treffer alle in den ersten 30 Minuten erzielte. Zugleich aber handelte sich der Rückraum-Akteur auch zwei Zeitstrafen ein, kam nach dem Seitenwechsel daher nur noch sporadisch zum Einsatz.
Obwohl Loschinski in der zweiten Halbzeit vornehmlich die Bank drückte, hatten die Mettmanner die Lage über weite Strecken im Griff. Als Niklas Weghaus Wesel jedoch erstmals wieder mit 22:21 (44.) in Front brachte, hatte Jürgen Tiedermann Redebedarf. Gleich nach der Auszeit sorgten Dario Tantillo, Lucas Klein und Karsten Mühlenhaupt für die Wende zum 24:22 (46.). Die Führung hatte jedoch nicht lange Bestand. Vielmehr glichen die Weseler in Überzahl zum 24:24 (49.) aus, profitierten dabei von der Zeitstrafe für Kim Neuenhofen. Der nunmehr offene Schlagabtausch währte bis zum 25:25 (50.). Danach erarbeiteten sich die Hausherren zwischenzeitlich einen Zwei-ToreVorsprung. Den 28:30-Rückstand (59.) machte Moritz Hebel in den letzten 100 Sekunden noch wett. Der Mettmanner verkürzte zunächst per Siebenmeter auf 29:30. Und nach Auszeiten der HSG und von ME-Sport verwertete Hebel 13 Sekunden vor dem Ende den nächsten Strafwurf zum Ausgleich. „Hut ab vor Moritz Hebel“, wusste Tiedermann, wem die Mannschaft den Punktgewinn zu verdanken hatte. Seine Analyse der gesamten Partie war hingegen durchaus kritisch. „Vor allem in den letzten 30 Minuten waren wir in der Abwehr oft einen Schritt zu spät“, stellte der Mettmanner Trainer fest. Und weiß, woran er nun arbeiten muss.
ME-Sport: Hubicki, Sippli – Loschinski (9), Wacker, Mühlenhaupt (4), Tantillo (1), Mandlik (4), Falkenberg (3), Hebel (6/5), D’Avoine, Kruse, Verholen, Klein (2), Neuenhofen (1).