Orgelfestival: Gutes wohldosiert
Die stilistische Vielseitigkeit ist auch im 12. Jahrgang des Internationalen Düsseldorfer Orgelfestivals (IDO) seine herausragende Eigenschaft. Von Barock bis Hip-Hop, von Orgel plus Pantomime plus Trommeln und Jazz, sogar plus Wein – alles bekommt man hier geboten.
Im siebten Konzert (von insgesamt 54) wurden nun „Barocker Glanz und irische Lebensfreude“gepaart. In der Unterbilker Kirche St. Peter spielten zwei Trompeten zur Orgel. Martin Schröder und Flavius Petrescu bedienten dabei zumeist die hohen Bach-Trompeten, bisweilen auch das weicher klingende Flügelhorn. Sie spielten zusammen mit dem Organisten Hans-André Stamm aus Leverkusen so, dass es geradezu ein vor-vorweihnachtliches Fest war. Händels Feuerwerksmusik, Bachs „Et resurrexit“aus der h-Moll-Messe, Manfredinis dreisätziges D-Dur-Konzert, da wurde einem warm ums Herz von der Fülle an triumphaler Musik. Doch wurden die Gehörgänge nicht überstrapaziert, das Gute wurde wohldosiert eingesetzt.
Abwechselnd dazu gab es Musik aus der Feder des Organisten mit irischen Volksliedbearbeitungen, leider aber kein originär irisches Stück. Mal mit fröhlichem Rhythmus, mal melancholisch, stets im ebenmäßigen Fluss, oft auch mit einer heiteren Oberstimme angereichert, spielte Stamm seine stilsicheren Tonsätze und zeigte dem Publikum damit auch die besten Seiten der St.Peter-Orgel. Am Programmende wurden schließlich auch die Trompeten in die irischen Melodien einbezogen. Das ergab ein mit 60 Minuten kurzweiliges und äußerst unterhaltsames Programm auf hohem Niveau.
Norbert Laufer