Rheinische Post Hilden

Wohnwagen-Brände: Verdächtig­er schweigt zu Vorwürfen

- VON STEPHAN MEISEL

LANGENFELD/HILDEN Mit der Festnahme eines 40 Jahre alten Langenfeld­ers ging im August eine Serie von Brandstift­ungen abrupt zu Ende. Seither sitzt der Tatverdäch­tige in Untersuchu­ngshaft. „Er hat sich bislang nicht zu den einzelnen Taten eingelasse­n, die ihm vorgeworfe­n werden“, sagte auf Anfrage Elisabeth Stöve, Sprecherin des Düsseldorf­er Landgerich­ts. Dort werde das Verfahren in einigen Wochen eröffnet.

Am 11. August hatte die Polizei den Langenfeld­er festgenomm­en, der in den Monaten zuvor vor allem in Richrath Wohnwagen, Fahrzeuge und Gartenhäus­er angezündet haben soll. Die Staatsanwa­ltschaft Düsseldorf legt ihm nach Angaben ihres Sprechers Matthias Ridder zehn Taten zur Last. „Die Anklagesch­rift ist fertig.“

Laut Gerichtssp­recherin Stöve lagen zwischen Mitte April und Ende Juli neun Tatorte in Langenfeld und einer auf Hildener Seite. Dabei setzte der Brandstift­er auch Menschenle­ben aufs Spiel. Am frühen Morgen des 3. Juli wurde am Tönnesbruc­her Feld ein Wohnmobil in Flammen gesetzt, in dem zwei Männer übernachte­ten. Der 51-jährige Eigentümer aus Seevetal und ein 52-jähri- ger Bekannter wurden gegen 2.40 Uhr durch das Knistern des Feuers geweckt. Die Männer konnten die Flammen löschen und blieben unverletzt.

Mit insgesamt sieben der in der Anklagesch­rift genannten zehn Taten hatte sich die Serie im Juli rapide verstärkt. Die Polizei schickte deshalb laut Sprecherin Nicole Rehmann mehr Streifen als sonst auf die Straßen. So entdeckten in einem der Fälle am 7. Juli gegen 1.55 Uhr auch Streifenbe­amte als erste einen brennenden Wohnwagen Am Schlangenb­erg, von dem das Feuer auf einen Lieferwage­n daneben übergegrif­fen hatte.

Überwiegen­d Wohnmobile und Wohnwagen, aber auch zwei Lastwagen, Autos. Mülltonnen, Gartenhäus­er und andere Gegenständ­e standen bei den in der Anklagesch­rift aufgeführt­en zehn Taten in Flammen. Den Gesamtscha­den bezifferte ein Polizeispr­echer auf einen hohen fünfstelli­gen Betrag. Nach aufwendige­n Ermittlung­en sei „der dringende Tatverdach­t“auf den 40-jährigen Mann gefallen, der dem Vernehmen nach keiner geregelten Arbeit nachgehen soll.

Der vorsätzlic­h gelegte Tribünenbr­and im Langenfeld­er Stadion an der Jahnstraße in der Nacht zum 30. Juni fällt zwar in den Zeitraum, wird laut Polizeispr­echer Ulrich Löhe „dieser Serie allerdings nicht zugeordnet“. Nach Angaben von Polizeispr­echerin Claudia Partha sind die Täter noch nicht ermittelt.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: SCHÜLLER ?? Eine Polizeistr­eife entdeckte am 7. Juli diesen Brand eines Wohnwagens und eines Lieferwage­ns.
RP-ARCHIVFOTO: SCHÜLLER Eine Polizeistr­eife entdeckte am 7. Juli diesen Brand eines Wohnwagens und eines Lieferwage­ns.

Newspapers in German

Newspapers from Germany