Biostimulation der Makula mit dem Nanosekundenlaser
Neue Therapiemethode der altersbedingten Makuladegeneration (AMD).
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) betrifft in der Regel Menschen ab 55 Jahren und ist die Ursache für rund 50 Prozent der Fälle von Altersblindheit. Mit einem Nanosekundenlaser kann die Regeneration der Netzhautmitte schon im Frühstadium der AMD stimuliert werden, um dadurch ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Augenarzt Hakan Kaymak aus Düsseldorf gehört zu den ersten Anwendern dieser Therapie.
Im Frühstadium der altersbedingten Makuladegeneration lagern sich Stoffwechselprodukte unter der Netzhautmitte, der Makula, ab und führen zu einer Unterversorgung der lichtempfindlichen Zellen. Diese Ablagerungen, auch Drusen genannt, können mithilfe einer OCT-Untersuchung festgestellt werden. Da sie mit der Zeit größer und zahlreicher werden, verursachen sie im späten Stadium der AMD den Untergang der Zellen.
Bisher gab es nur Therapien gegen die feuchte Form der AMD, bei der krankhafte Blutgefäße gebildet werden. Die neue Lasertherapie könnte Betroffenen bereits im Frühstadium helfen. Wie wirkt die Biostimulation der Makula mit dem Laser? Die neue Biostimulation der Makula mit dem Nanosekundenlaser ist sehr viel schonender als andere Lasertherapien: Sie ist nicht-invasiv, schmerzfrei und kommt ohne Wärmeentwicklung aus.
In klinischen Studien mit über 400 Behandlungen, die von Prof. R. Gymer am Center for Eye Research Australia (CERA) in Australien durchgeführt wurden, konnte die Lasertherapie folgende Wirkung erzielen: • Drusenreduktion: In 44 Pro- zent der Fälle reduzierte sich die Zahl der Drusen. • Risikosenkung: Rund 67 Prozent der Patienten fielen aus der Hochrisikogruppe heraus. • Sehverbesserung: Besonders in der Gruppe der Hochrisikopatienten verbesserte sich die Sehqualität im behandelten und sogar im nicht-behandelten Auge.
„Jeder Zweite mit höchstem Risiko entwickelt innerhalb von fünf Jahren eine fortgeschrittene AMD“, sagt Hakan Kaymak, Netzhautspezialist aus Düsseldorf, der die Therapie seit fast zwei Jahren anbie- tet und über 150 Behandlungen erfolgreich durchgeführt hat. Es sei daher von großer Bedeutung, die Erkrankung bereits im Frühstadium positiv zu beeinflussen, erläutert Dr. Kaymak.
Als Risiken werden Pigmentveränderungen in einem Auge oder mindestens eine große Druse in einem Auge definiert. Hochrisikopatienten zeigen beide Veränderungen an beiden Augen. Dadurch erhöht sich ihr Risiko, innerhalb von fünf Jahren eine fortgeschrittene AMD zu entwickeln. Der heutige Welttag des Sehens (World Sight Day) macht jedes Jahr am zweiten Donnerstag im Oktober auf das weltweite Aktionsprogramm „VISION 2020 – das Recht auf Augenlicht“aufmerksam. Ziel dieser Kampagne ist es, die heilbare und vermeidbare Blindheit zu überwinden. Insgesamt gibt es derzeit rund 39 Millionen blinde Menschen weltweit. Der Initiator des Aktionstages ist die Weltgesundheitsorganisation. Das Augenlicht ist kostbar. Daher ist es vor allem im Alter wichtig, regelmäßig nachsehen zu lassen, ob die Augen in Ordnung sind. Es gibt aber auch Symptome, mit denen Patienten nicht erst auf den nächsten Termin warten sollten, sondern sofort zum Augenarzt gehen müssen.
Viele Menschen wollen nicht mit jedem Zipperlein zum Arzt gehen. Brennt oder juckt das Auge zum Beispiel, warten sie lieber erstmal ab. Tatsächlich entwickeln sich viele Augenerkrankungen nur langsam. Es gibt aber auch Situationen, in denen es auf jede Minute ankommt.
Der Berufsverband der Augenärzte erklärt, welche das sind: Lichtblitze: Wer Blitze sieht, ohne dass es tatsächlich in seiner Umgebung blitzt, sollte sofort zum Augenarzt gehen. Die Wahrnehmung von Lichtblitzen kann ein Zeichen für den Beginn einer Netzhautablösung sein. Zum Beispiel mit einer Laserbehandlung kann der Arzt eventuell verhindern, dass die Netzhaut weiter Schaden nimmt.