Zeitgeist-Surfer
Zu „Zeitgeist-Surfer bekommen nasse Füße“(RP vom 3. November): Herzlichen Dank für Ihren Kommentar zu den Zeitgeist-Surfern. Leider gibt es gerade auch in den Medien überwiegend Zeitgeist-Surfer. Die Überlegenheit der Demokratie gegenüber autoritären Staatsformen ergibt sich aus der Möglichkeit der Kritik. Rede und Gegenrede ohne moralische oder diffamierende Ausgrenzung anderer Meinungen schafft den Raum, in dem politische Fehler vermieden bzw korrigiert werden können. Presse hat unter anderem die Aufgabe, alle Aspekte einer Entwicklung sachlich darzustellen und nicht nur jene, die den Zeitgeist bestätigen. Zu „Die Jugend erbittet von der Kirche einfach – nichts“(RP vom 4. November): Mit Ihrem Artikel schreiben Sie mir aus der Seele, obgleich ich mich nicht zur Jugend zählen kann (88). Ich ergänze Ihre Zeilen: Die Jugend hat sich nicht von der Kirche entfernt, das Umgekehrte ist der Fall, die Kirche, besonders die katholische, hat sich von der Zeit entfernt. Kirche muss schlichter werden, viel schlichter. Das fängt beim bombastischen Pomp an. Eine geistliche Figur am Altar sieht beim feierlichen Hochamt im festlichen Ornat manchmal nicht einmal besser aus als in Zivil. Warum nicht einen einfachen Talar oder auch ein Rochett? Wie hat denn Jesus seine Verkündigungen unter die Leute gebracht und diese sind ihm gefolgt? Und die Jünger waren junge Leute.