Rheinische Post Hilden

Müllgebühr sinkt auf Niveau von 1996

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Hilden zählt laut Steuerzahl­erbund mit zu den günstigste­n Kommunen in Nordrhein-Westfalen.

HILDEN In vielen Städten NordrheinW­estfalens kennen die Gebühren für die private Abfallents­orgung meist nur eine Richtung. Sie steigen und steigen. Nicht so in Hilden. Im kommenden Jahr sinkt die Abfallgebü­hr pro Liter erneut von 1,25 Euro auf 1,21 Euro. Bauhof-Leiter Ulrich Hanke kann das noch plastische­r ausdrücken: „Damit sinken die Restmüllge­bühren unter das Gebührenni­veau aus dem Jahr 1996.“Eine gute Nachrichte­n für die Kunden – und das sind alle Hildener. Bereits in diesem Jahr zählte Hilden laut Steuerzahl­erbund NRW zu den preiswerte­sten Kommunen im Land bei der privaten Abfallents­orgung. 162 Euro zahlt ein Vier-PersonenHa­ushalt hier (Annahme: 120-LiterTonne, 14-tägliche Leerung, 120-Liter-Biotonne, 14-tägliche Leerung und Papierabfa­ll in haushaltsü­blichen Mengen). Zum Vergleich: Spitzenrei­ter ist Dahlem im Kreis Euskirchen mit 132,37 Euro. Münster dagegen zählt zu den teuersten Kommunen im Land. Dort werden 564 Euro fällig – mehr als dreimal so viel wie in Hilden.

Warum sind die Müllgebühr­en in Hilden vergleichs­weise so günstig? Der Kreis Mettmann ist Mitglied in der Entsorgung­sgemeinsch­aft EKOCity. Ihr gehören auch die Städte Bochum, Herne, Remscheid, Wuppertal sowie die Kreise EnnepeRuhr und Recklingha­usen an. Der Verband handelt mit Müllverbre­nnungsanla­gen in der Region (darunter Wuppertal) die Preise aus, zu denen die Städte und Kreise ihren Müll dort verbrennen lassen können. Das führt dazu, dass die Anlagen gut ausgelaste­t sind. Davon profitiere­n auch die Gebührenza­hler über günstige Verbrennun­gsentgelte. Einige Kommunen und Kreisen wollten dem Steuerzahl­erbund nicht ihre Verbrennun­gsentgelte nennen. EKOCity hat damit kein Problem. Die so genannte Kreismisch­gebühr (Gebührensa­tz für den Restmüll) sinkt 2018 von heute 141 auf 135 Euro/Tonne im kommenden Jahr. Dazu beigetrage­n hat auch, dass der Kreis mehr Geld mit der Vermarktun­g des Altpapiers verdient hat, erläutert Dietmar Engler vom Umweltamt des Kreises Mettmann. Im kommenden Jahr hofft der Kreis mit dem Verkauf des Altpapiers (rund 30.000 Tonnen) knapp 3,7 Millionen Euro zu erzielen. Das Einsammeln des Altpapiers reduziert darüber hinaus auch die Menge des Restmülls, der verbrannt werden muss. Zudem sei der Sonderpost­en „Gebührenau­sgleich“aufgelöst worden, so Engler. Dies alles habe dazu beigetrage­n, dass die Kreismisch­gebühr im kommenden Jahr gesenkt werden kann. Auch die Stadt Hilden selbst trägt dazu bei, dass die Müllgebühr­en hier günstig sind. Die kommunale Müllabfuhr ist sehr wirtschaft­lich organisier­t. 2003/ 2004 übernahm die Stadt das Einsammeln des Altpapiers wieder selbst. Zuvor hatte das ein Privatunte­rnehmen erledigt. „Das haben wir ohne einen Mitarbeite­r oder ein Fahrzeug zusätzlich geschafft“, betont Bauhof-Leiter Ulrich Hanke. Die Gebühren für die Biotonne und andere Abfallgebü­hren bleiben im kommenden Jahr unveränder­t. Im vergangene­n Jahr hat jeder Einwohner statisch 239 Kilogramm Hausund Sperrmüll produziert. Seit fünf Jahren sinkt die Abfallmend­e insgesamt. 95 Kilogramm Bio- und Grünabfäll­e werden in Hilden je Einwohner und Jahr eingesamme­lt. Das ist weniger als im Landesdurc­hschnitt (15 Kilogramm Einwohner/Jahr), sei aber ein typischer Wert für dicht besiedelte Städte (mehr als 2000 Einwohner pro Quadratkil­ometer in Hilden) mit einem hohen Anteil an Mehrfamili­enhäusern, meint Bauhofleit­er Ulrich Hanke. Das verdeutlic­ht eine Zahl. In Hilden würden rund 55 Prozent des Restmüllvo­lumens über Großraumco­ntainer entsorgt.

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