Rheinische Post Hilden

Politik erhöht die Marktgebüh­ren

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Es gibt immer weniger feste Beschicker. Sie versuchen, die Wochenmärk­te dennoch attraktive­r zu machen.

HILDEN Die Mitglieder des Hauptund Finanzauss­chusses haben auf Vorschlag der Verwaltung beschlosse­n, die Gebühren für die Hildener Wochenmärk­te ab 2018 um acht Prozent zu erhöhen. Pro laufendem Meter werden dann 2,70 Euro fällig, 20 Cent mehr. Da der Beschluss einstimmig gefasst wurde, kann die Zustimmung des Stadtrates am 13. Dezember als sicher gelten.

Auf den drei Hildener Wochenmärk­ten lässt sich Geld verdienen. Trotzdem geht die Zahl der festen Beschicker kontinuier­lich zurück, stellt der Veranstalt­er, Ordnungsam­tsleiter Michael Siebert, fest. Die Zahl der bezahlten Frontmeter sank von 2014 (35.994) auf 2017 (28.854) um 7140. Folge: Die Kosten müssen auf immer weniger Schultern verteilt werden. Das „Flaggschif­f“der Hildener Märkte sei und bleibe der Hauptmarkt auf dem Nove-MestoPlatz. Er zählt mittwochs 24 und samstags 22 feste Händler. Der Südmarkt am Donnerstag (St.-KonradAlle­e) wird nur von vier Beschicker­n bedient, der Nordmarkt am Freitag (Beethovens­traße) nur von sieben. Wenn die Stadt die Gebühren je nach Marktstand­ort festsetzen würde so wie in Erkrath, müssten auf dem Hauptmarkt 2,50 Euro und auf dem Südmarkt 3,63 Meter je Meter gezahlt werden. „Dies würde wahrschein­lich das Ende der beiden Stadtteilm­ärkte bedeuten“, glaubt Siebert. Sie werden von vielen Ältern als Einkaufsmö­glichkeit genutzt. „Im Ergebnis müssten Beschicker unterschie­dliche Preise für identische Produkte kalkuliere­n oder seinen kalkuliert­en Gewinnante­il entspreche­nd reduzieren. Im Ergebnis würden wahrschein­lich beide Varianten Angebot und Nachfrage negativ beeinfluss­en.“Die Marktgebüh­ren seien nicht das Problem, glaubt Stadtmarke­ting-Geschäftsf­ührer Volker Hillebrand: „Die sind in Hilden anerkannt niedrig.“Die Probleme lägen woanders. Die Stadt habe schon einiges getan, um die Wochenmärk­te attraktive­r zu machen. In diesem Jahr wurde ein neues Logo entworfen, grüne Einkaufsta­schen an die Kunden verteilt und eine informativ­e Internetse­ite (www.hildener-wochenmaer­kte.de) online gestellt. Dort stellen sich die Marktbesch­icker und ihre Angebote vor. Über ein Bewerbefor­mular hätten sich auch bereits rund 15 Bewerber gemeldet, berichtet Hillebrand: „Ein Händler steht unregelmäß­ig samstags auf dem NoveMesto-Platz. Andere waren nur einbis zweimal da. Die Umsätze hätten für sie nicht gestimmt. Ich finde, nach so kurzer Zeit kann man das eigentlich noch nicht sagen.“So genannte Food-Anbieter wie eine Kaffee-Bude und ein Hähnchen-Griller hätten Probleme mit den Marktzeite­n: „Der Samstag-Markt beginnt schon um 7 Uhr. Für die Grillstati­on beginnt das Geschäft erst gegen 11 Uhr. Und um 13.30 Uhr endet der Markt – wenn das Geschäft für die Grillstati­on so richtig läuft.“Warum werden die Marktzeite­n nicht verändert? Da seien sich die Marktbesch­icker leider nicht einig, meint Hillebrand: „Einige würden schon länger auf dem Markt stehen, andere nicht.“

Heidrun Möller, Sprecherin des Marktbesch­icker-Stammtisch­es, ist persönlich für andere Marktzeite­n, hat aber auch Verständni­s für Kollegen, die das anders sehen: „Für Gemüsehänd­ler beginnt der Tag um 4 Uhr auf dem Großmarkt. In der Innenstadt sind sich die Händler bei den Öffnungsze­iten auch nicht einig.“Möller fände es gut, wenn der Markt auf dem Nove-Mesto-Platz mehr zusammenrü­cken würde: „Das wäre für die Kunden attraktive­r.“Und sie wünscht sich mehr Unterstütz­ung bei Aktionen vom Ordnungsam­t: „In anderen Städten ist das so.“

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RP-ARCHIVFOTO: ANJA TINTER Die Wochenmärk­te haben Flair und sind wichtig für die Stadt. Sie bieten nicht nur Einkaufsmö­glichkeite­n, sondern sind auch soziale Treffpunkt­e für viele Hildener.

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