Rheinische Post Hilden

Die Zukunft des Marktes steht auf dem Spiel

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In den vergangene­n drei Jahren ist der Wochenmark­t auf dem Nové-Mesto-Platz geschrumpf­t. Die Zahl der bezahlten Frontmeter sank von 35.994 auf aktuell 28.854 um 7140. Die Gründe sind vielfältig, aber oft ist zu hören, dass ehemalige Beschicker keine Nachfolger mehr haben: Ihre Kinder stellen sich ihre berufliche Zukunft anders vor. Mit dem abschmelze­nden Angebot sinkt aber auch die Zahl der Käufer – ein Teufelskre­is, den zu durchbrech­en sich niemand zutraut.

Heidrun Möller, Sprecherin des Marktbesch­icker-Stammtisch­es, wünscht sich mehr Unterstütz­ung bei Aktionen vom Ordnungsam­t als Veranstalt­er des Marktes. Die Stadt wiederum ist unzufriede­n, weil sie mit ihren Ideen bisher an den unterschie­dlichen Meinungen der Händler gescheiter­t ist. Und dies ist der zweite Teufelskre­is, den bisher niemand durchbrach: Wer geht den

Der Wochenmark­t bleibt ein Sorgenkind der Stadt. Weil weniger Händler kommen, müssen die Gebühren für die verbleiben­den erhöht werden.Doch es fehlen Konzepte.

nächsten Schritt, der jetzt – nach der Einführung von Kundentasc­hen und einem Internetau­ftritt – getan werden muss?

Es ist schade, dass ein Teil der Beschicker gegen andere, spätere Öff- nungszeite­n ist. Aus ihrer Sicht verständli­ch: Sie stehen schon morgens um 4 Uhr auf dem Großmarkt und wollen mittags Feierabend machen. Der Großteil ihrer Kunden aber – und einige Händler mit anderem Angebot – würden lieber etwas später zum Markt gehen. Und dort auch gern einen Kaffee oder Sekt trinken, vielleicht etwas essen. Das könnte helfen, den Markt zu einem Treff zu machen und ihn letztlich zu retten. Bei dem Punkt Gastronomi­e wäre übrigens wieder das Ordnungsam­t am Zug: Es müsste die Genehmigun­gen ausweiten und über die für Ramsch-Händler nachdenken. Es ist nun einmal so, dass die Hildener nicht zum Markt gehen, um billig einzukaufe­n. Sie wollen Frisches und Wertiges vorfinden. Und wenn sich an einem Stehtisch ein Pläuschche­n einrichten ließe – da wäre auch kein Kunde gram.

Zeit zu handeln!

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