1000 Mitarbeiter, keine Einzelbüros
Der Kosmetikkonzern L’Oréal setzt in seiner neuen Zentrale am Kennedydamm auf eine offene Arbeitskultur.
In der sieben Meter hohen, gläsernen Eingangshalle steht in riesigen Lettern: „Wir sind drin“. Die knapp 1000 Mitarbeiter des Kosmetikkonzerns L’Oréal haben ihre Umzugskartons ausgepackt und die neue Zentrale „Horizon“am Kennedydamm bezogen.
Wenn Georg Held abends sein Büro verlässt, dann braucht er keine Joggingrunden mehr zu drehen. Denn während der Arbeit verbraucht der Manager schon reichlich Kalorien: Statt den Aufzug zu nehmen, steigt er die Treppen hoch – und das oft bis in den 15. Stock. „Falls ich doch mal in den alten Trott verfallen sollte, erinnern mich unsere Piktogramme an den Wänden mit der Mahnung: ,verbrauche Kalorien, spare Energie’“, sagt der 45-Jährige. Und auf den einzelnen Treppenstufen ist zudem die jeweils verbrauchte Kalorie abzulesen.
Wie kaum ein anderer der 1000 Mitarbeiter, die in der neuen Deutschlandzentrale des Beautykonzerns L’Oréal ihren Arbeitsplatz eingerichtet haben, kennt sich Georg Held mit den Details und Extras des in 18 Monaten entstandenen Hochhauses aus. Er ist Mitglied der Geschäftsführung und seit den ersten Planungen vor dreieinhalb Jahren verantwortlich für das Projekt „Umzug“.
„Ein neues Haus bedeutet Umdenken. Also haben wir alles auf den Kopf gestellt“, sagt Held bei einem ersten Rundgang. Demokratisch haben die „change agents“als Umzugsbotschafter und weitere Arbeitsgruppen die neue Bürowelt mitgestaltet. Alle arbeiten nun offen und transparent, kein einzelnes Büro, keine Tür – Open Space, statt Einzelzimmer ist die Maxime. Die acht Geschäftsführer haben wie die Mitarbeiter gleich viel Platz. Will man sie sprechen, braucht man keinen Termin mehr bei einer Vorzimmerdame.
Wer annimmt, dass der oberste Boss, Fabrice Megarbane, in der obersten Etage sitzt, irrt: Mittendrin im achten Stock ist sein Platz. „Für uns ist das 22.000 Quadratmeter große Haus nicht nur eine geografische Veränderung. Auch unsere Art der Zusammenarbeit ändert sich. Denn die offene Gestaltung des Gebäudes schafft Raum für einen noch besseren Austausch und Agilität, die für unsere Branche extrem wichtig ist“, sagt Megarbane.
Die Arbeit ist heute komplexer als es die Wahl zwischen Einzel- und Großraumbüro ist. Und weil sie auch in der Beauty-Zunft nicht mehr nur von einem rückenfreundlichen Stuhl samt auf Knopfdruck höhenverstellbarem Schreibtisch aus passiert, sondern die Mitarbeiter mit ihren Laptops und iPads mal im Stille-Bereich, der Bibliothek, auf