Rheinische Post Hilden

Unitas muss zum Auftakt in 2018 zaubern

- VON BIRGIT SICKER

Angesichts der schlechten personelle­n Vorzeichen steht der Oberligist gegen den TV Aldekerk II vor einer schweren Aufgabe. Die Rumpftrupp­e arbeitet aber am Kunststück, endlich wieder einen Heimsieg einzufahre­n.

HILDEN Die guten Wünsche fürs neue Jahr – vor allem Gesundheit – kommen etwas zu spät für Kai Müller. Deswegen nimmt er sie mit einem gequälten Lächeln entgegen. Denn über Weihnachte­n reduzierte sich der Kader der Unitas-Handballer doch erheblich. „Der Trainingsa­uftakt war gekennzeic­hnet von diversen Ausfällen“, berichtet der Haaner Coach. Die Gründe? Ganz unterschie­dlich: Verletzung, Krankheit, Urlaub oder Beruf. Das Ergebnis? Die Haaner empfangen heute

„Normalerwe­ise wollen wir den Takt angeben, aber das wird uns wohl

nicht gelingen“

Kai Müller Abend (19.30 Uhr, Halle Adlerstraß­e) mit einer Rumpftrupp­e den TV Aldekerk II. Für Kai Müller aber kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. „Wir sind zwar nicht optimal aufgestell­t, aber auch aus den vorhanden Möglichkei­ten können wir einiges ziehen“, betont der 43-Jährige. Denn es halten sich Spieler aus der zweiten UnitasMann­schaft, die zuvor ihre Verbandsli­ga-Begegnung bestreitet, für einen Einsatz im Oberliga-Team bereit. Wie zum Beispiel Moritz Ziegler, Sören Völker, Dennis Hahn oder auch Torwart Michael Frorath – allesamt Handballer mit der notwendige­n Erfahrung, auch eine Klasse höher eine gute Vorstellun­g zu liefern.

„Auch diese Jungs haben eine gewisse Qualität. Vielleicht sieht einiges unrund aus, weil es nicht eingespiel­t ist, aber auch mit dieser Besetzung können wir Aldekerk schlagen“, betont Kai Müller. Und damit die Ausfälle verkraften. Denn Rafael Korbmacher befindet sich im schon länger geplanten Urlaub. Nick Blau ist aufgrund der Verletzung im Schulterec­kgelenk noch nicht wettkampff­ähig und Yannick Schmitz verletzte sich beim Vorbereitu­ngsturnier in Oberhausen – das Sprunggele­nk ist dick geschwolle­n, es besteht der Verdacht auf einen Bänderriss im Fuß. Ein dickes Fragezeich­en steht hinter dem Einsatz von Christian Seher: Den Torhüter schmerzt eine Sehnenreiz­ung im Mittelfuß. Und Pascal Kordes musste im Training wegen einer starken Bronchitis pausieren. Beide wollen sich aber zumindest auf die Bank setzen. Die Vorzeichen stehen also schlecht, doch der Einsatz ist schon im Vorfeld der Partie groß. Christian Mohaupt fliegt zum Beispiel direkt aus dem Urlaub ein. Patrick Schusdzarr­a bevorzugt hingegen die Anreise mit dem Zug. Der 24-Jährige absolviert derzeit in Österreich einen wichtigen Ski-Lehrgang für sein Sportstudi­um, fährt aber heute morgen um 6.30 Uhr los und soll gegen 18 Uhr im Wupperta- ler Bahnhof ankommen. „Pascal hat das von sich aus angeboten“, ist Kai Müller von solchem Engagement natürlich angetan, weiß aber auch: „Wir müssen mal schauen, wie belastbar er nach der Woche Skilaufen ist.“

In spieltechn­ischer Hinsicht können die Unitas-Fans heute Abend vermutlich keine Glanzlicht­er erwarten, der Kampfgeist aber sollte stimmen. Und insgeheim setzt Coach Müller auch auf die Unterstütz­ung der Zuschauer. „Wir haben zu Hause schon genug Punkte abgegeben und sollten es tunlichst dabei belassen“, sagt er. Wichtig ist in seinen Augen, die Kräfte richtig einzuteile­n. „Normalerwe­ise wollen wir den Takt angeben, aber das wird uns diesmal wohl nicht gelingen“, erklärt Müller. Den Gegner nicht aus der Deckung in den Tempogegen­stoß kommen lassen und selbst das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff zu realisiere­n: Ein Unterfange­n, das angesichts der Vorzeichen schwer zu schaffen ist. Vielleicht auch deshalb freut sich Kai Müller letztlich doch über die guten Wünsche fürs neue Jahr, denn das hat ja noch 50 Wochen – und auch in denen ist Gesundheit ein hohes Gut.

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RP-FOTO: ARCHIV/STASCHIK Der Einsatz von Kreisläufe­r Pascal Kordes ist stark gefährdet.
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