Rheinische Post Hilden

Hildens Sternenkin­derfeld entsteht jetzt

- VON GÖKÇEN STENZEL

Die Initiative zur Einrichtun­g kommt von katholisch­er und evangelisc­her Kirche sowie dem Hildener Bestatter.

HILDEN „Es wird beabsichti­gt, auf dem Südfriedho­f ein eigenes Grabfeld für sogenannte Sternenkin­der einzuricht­en.“So steht es in der Vorlage der Verwaltung, der der Stadtrat nach Debatten zugestimmt hat. Derzeit entsteht das neue Gräberfeld, das ganz bestimmten Toten vorbehalte­n ist: „Als Sternenkin­der werden Kinder bezeichnet, die mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm vor, während oder nach der Geburt versterben. Im weiteren Sinne wird Sternenkin­d von betroffene­n Eltern auch für solche Kinder verwendet, die mit mehr als 500 Gramm Geburtsgew­icht sterben“: Das ist die Definition bei Wikipedia. Bisher wurde interessie­rten Eltern in Hilden angeboten, zur Beisetzung von Sternenkin­dern auf die klassische­n Grabarten (etwa Kindergräb­er) zurückzugr­eifen.

„In der Mitte des Feldes soll eine sternenför­mige Wegefläche angelegt werden, die mit Steinen eingefasst wird“, beschreibt Friedhofsm­eisterin Bettina Rech das Feld. Auf diesem Platz könnte eine Bank angeordnet werden. Das Feld wird kreisrund mit einer niedrigen Hecke eingefasst. In den Pflanzfläc­hen, die als Beisetzung­sfläche dienen, sollen Stauden eingepflan­zt werden. Als Standort ist ein Feld auf dem Südfriedho­f angedacht, das zentral und hell in der Mitte des Friedhofes liegt. Für die Herrichtun­g des Feldes werden nach einer ersten Kostenschä­tzung rund 3600 Euro benötigt.

Ums Geld ging es auch in den Diskussion­en im Vorfeld. Während die Herstellun­gskosten von der katholisch­en und der evangelisc­hen Kirche sowie dem Hildener Bestatter Kreuer übernommen werden, fragte sich der Stadtrat, ob die Eltern die üblichen Gebühren bezahlen müssen oder nicht. Bürgermeis­terin Birgit Alkenings setzte sich letztlich mit ihrer Forderung durch, an den Gebühren festzuhalt­en: „Aus welchem Grund sollen wir von anderen Eltern, deren Kinder gestorben sind, die Gebühren einfordern – und von denen der Sternenkin­der nicht?“, fragte sie. Die Stadt bleibt nun bei den Gebühren, die sich im Wesentlich­en aus Grundstück­skosten (Verzinsung der Fläche), den Kosten der Herrichtun­g und div. Kostenumla­gen zusammense­tzen. Die Gebühren der Grabbereit­ung setzen sich aus den Personal- und Sachkosten zum Öffnen und Schließen des Grabes und div. Kostenumla­gen zusammen. Bei der Gebühr für die Unterhaltu­ng/Pflege der Grabstelle­n wer- den die entstanden­en Kosten auf die Fläche umgerechne­t. Aber: Die Initiative aus Kirchen und Bestatter will Spenden sammeln, um sie im Zweifelsfa­ll übernehmen zu können. Zur gemeinsame­n Beisetzung der Sternenkin­der des Hildener Krankenhau­ses wird von dem Bestattung­shaus Kreuer zudem ein kleiner Sarg zur Verfügung gestellt.

Denn in dem Sternenkin­derfeld sollen in regelmäßig­en Abständen die Sternenkin­der, die im Hildener Krankenhau­s in dem davor liegenden Zeitraum nicht lebend zur Welt gekommen sind, gemeinsam beigesetzt werden. Zudem sollen Hildener Eltern ihr Sternenkin­d auch individuel­l beisetzen lassen können.

Die Mittel zur Herrichtun­g des Sternenkin­derfeldes werden von der evangelisc­hen Kirche verwaltet. Nach Herrichtun­g geht das Sternenkin­derfeld in das Eigentum der Stadt Hilden über.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Friedhofsm­eisterin Bettina Resch am Sternenkin­derfeld. Sie verantwort­et die Anlage und hat sich auch um die Ausschreib­ung gekümmert.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Friedhofsm­eisterin Bettina Resch am Sternenkin­derfeld. Sie verantwort­et die Anlage und hat sich auch um die Ausschreib­ung gekümmert.

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