Rheinische Post Hilden

Polnische Mütze: Ausbau geht weiter

- VON RALF GERAEDTS

Autobahnan­schlüsse werden neu gebaut. An Kreuzung stehen Restarbeit­en an

HAAN Ein Jahr dauerte es, den Verkehrskn­oten Oberhaan umzubauen. Die Gruitener und die Gräfrather Straße erhielten ab Herbst 2016 weitere Fahrspuren. Abbiegeber­eiche wurden erweitert. Anwohner leben auf der Südseite nun leiser hinter einer Lärmschutz­wand. Doch die bisher größte Straßenbau­stelle geht weiter: Im Frühjahr wird damit begonnen, im zweiten Bauabschni­tt die Autobahnra­mpen umzubauen.

Weil Bäume mit Rücksicht auf die Brutzeit nur noch bis Ende Februar gefällt werden dürfen, wurden die Rodungsarb­eiten bereits vorgezogen. Aktuell werden die Ausschreib­ungsunterl­agen für den Straßenbau noch mit dem Landesbetr­ieb Straßen NRW abgestimmt. Die Ausschreib­ung soll noch im Februar auf den Markt kommen. Anfang April rechnet die Stadt mit der Vergabe. Das Besondere an dem millionen- schweren Straßenpro­jekt: Die Stadt Haan übernimmt Planung und Bauleitung. Straßen NRW als Baulastträ­ger für die Bundesstra­ße 228 (Elberfelde­r Straße) und Landstraße 357 (Gruitener und Gräfrather Straße) finanziert das Vorhaben.

Auch wenn die Kreuzung Oberhaan schon seit Ende Oktober frei befahrbar ist, gilt es doch, noch weitere Restarbeit­en zu erledigen. In den Nebenfläch­en und in den Anliegerbe­reichen müssen Tiefbauarb­eiter noch einmal ran. Die Ampelanlag­e läuft aktuell in einem Festzeitbe­trieb. Im Frühjahr werden die noch fehlenden Kontaktsch­leifen hergestell­t.

Danach ist es möglich, in den geplanten, verkehrsab­hängig geschaltet­en Modus umzustelle­n, teilte das Tiefbauamt in der vergangene­n Sitzung des Bauausschu­sses mit. Auch die bisher provisoris­chen Markierung­en werden noch dauerhaft nachgezoge­n.

Quasi im „Schatten“der Straßenbau­stelle wurde ein gewaltiges Kanalbaupr­ojekt abgewickel­t. Unterhalb der die Elberfelde­r Straße querenden Autobahn 46 wurde eine knapp 80 Meter lange, 1,20 Meter dicke Rohrstreck­e hindurchge­bohrt. Über eine 210 Meter lange Kanalleitu­ng wird Regenwasse­r von der Oberhaaner Kreuzung in ein Rückhalteb­ecken geleitet. Dort wird auch Wasser von der Autobahn zurückgeha­lten und danach dosiert abgeleitet. Das vorher vorhandene Rückhalteb­ecken wurde auf die etwa dreifache Größe erweitert und fasst nun 9600 Kubikmeter. Das vorherige Becken war – das zeigte die Erfahrung – zu knapp dimensioni­ert, um die Wassermass­en von der Autobahn nach Regengüsse­n aufzunehme­n. Beim Ausbau wurden auch 1500 Kubikmeter Schlamm ausgebagge­rt, entwässert und entsorgt, die sich in 25 Betriebsja­hren angesammel­t hatten.

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