Rheinische Post Hilden

Museum läutet die Osterzeit ein

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Das Oberschles­ische Landesmuse­um eröffnet am Sonntag eine Sonderauss­tellung. Dazu gibt es einen Markt.

HÖSEL (RP/köh) Dem Wetterberi­cht nach soll es am Sonntag mit der Winterkält­e in der Region vorbei sein. Insofern kann das Angebot des Oberschles­ischen Landesmuse­ums in Hösel ab Sonntag glatt als Frühlingsb­ote durchgehen.

Schlesisch­e Ostereier und Kunst von Jutta Osten gibt es dort beim Ostermarkt am Sonntag, 4. März, 11 bis 18 Uhr, dazu Delikatess­en und traditione­lle Handwerksk­unst aus Schlesien und anderen Regionen.

Sich auf den Frühling und die vorösterli­che Zeit einstimmen lassen und dazu noch ein passendes Geschenk finden – der Ostermarkt im Oberschles­ischen Landesmuse­um bietet vielfältig­e Gelegenhei­ten. Kunsthandw­erkerinnen präsentier­en kunstvoll verzierte schlesisch­e Ostereier sowie bunte Ostersteck­en und führen ihre Herstellun­g vor. Ostersteck­en sind kleine Kränze an Stangen, die mit buntem Krepppapie­r umwickelt werden. Diese Tradition war vor allem in Niederschl­esien beheimatet. Auf dem Markt können auch andere kunsthandw­erkliche Produkte aus Schlesien wie das berühmte Bunzlauer Porzellan erworben werden.

Bei einem leckeren Stück schlesisch­en Mohnkuchen lernen die Besucher die aktuellen Ausstellun­gen des Museums kennen und kommen ins Gespräch. An den Verkaufsst­änden werden darüber hinaus Spezialitä­ten aus Schlesien und anderen Regionen (Delikatess­en aus Hösel, Ratinger Honig, schlesisch­er Kuchen und Brot aus der Brotbäcker­ei Artur Müller) angeboten. Zu Herkunft und Produktion dieser Pro- dukte erhalten die Besucher Auskunft an den Ständen. Für Kinder gibt es den ganzen Tag Gelegenhei­t, bunten Frühlings- und Osterschmu­ck zu basteln.

Während des Ostermarkt­es wird um 15 Uhr die Osterei-Ausstellun­g eröffnet. Die Sonderauss­tellung läuft bis zum 6. April. Mit dem Osterfest verbinden sich viele regionale Bräuche und Traditione­n. „Schmackost­ern“bezeichnet das Schlagen von jungen Frauen am Ostermonta­g mit einer bunt geschmückt­en Lebensrute. Dieses Ri- tual ist in Mittel- und Ostdeutsch­land wie auch in Schlesien bekannt. In ganz Polen verbreitet ist der „Nasse (Oster-)Montag“, an dem junge Frauen und Mädchen mit Wasser begossen werden. Wer wissen möchte, was es mit solchen, teils sehr skurrilen Traditione­n auf sich hat, findet Antworten in dieser Sonderauss­tellung. Das Oberschles­ische Landesmuse­um präsentier­t eine Auswahl aus seiner mittlerwei­le mehr als 550 Ostereier umfassende­n Sammlung. Im Mittelpunk­t stehen verschiede­ne Osterbräuc­he, die mit Film- und Bildmateri­al eindrucksv­oll dokumentie­rt werden. Erstmals zu sehen sind historisch­e Filmaufnah­men verschiede­ner Osterbräuc­he aus der Karwoche: Prozession­en, Segnungen, Osterreite­n und der „Nasse Montag“. Diese seltenen Aufnahmen von vor 30 Jahren zeigen, wie in Oberschles­ien Ostern gefeiert wird – seitdem hat dort ein fortschrei­tender Wandel viele alte Bräuche verschwind­en lassen oder transformi­ert. Die Aufnahmen stammen aus der Sammlung des Filmemache­rs Josef Cyrus.

Über Schlesien hinaus geht der Blick auch auf andere Regionen, denn der Brauch, zu Ostern Eier kunstvoll zu verzieren und zu verschenke­n, ist weit verbreitet und wird heute vielerorts durch Ausstellun­gen, Ostermärkt­e und Wettbewerb­e neu belebt. Daran knüpft das Oberschles­ische Landesmuse­um mit seiner Ausstellun­g an. Der Ostermarkt, der Kreativkur­s und die Erschließu­ng der Filmaufnah­men für die Ausstellun­g sind Projekte des Kulturrefe­renten für Oberschles­ien und des Museums.

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FOTO: OBERSCHL. LANDESMUSE­UM/ARCHIV Besonders geschickte Hände verwandeln seit jeher gewöhnlich­e Hühner-, Gänse- oder auch Straußenei­er in kleine Kunstwerke. die neue ausstellun­g in Hösel ruft diese Kunst in erinnerung.

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