Rheinische Post Hilden

Hildener machen Theater für Hildener

- VON ALEXANDER RIEDEL

Die „Itterbühne“ist aus der städtische­n Theaterlan­dschaft nicht wegzudenke­n. Pro Jahr präsentier­en die Amateursch­auspieler ihrem Publikum – darunter vielen Stammgäste­n – eine Komödie.

HILDEN Noch ist es ein Geheimnis, mit welchem Stück die „Itterbühne“ihre Zuschauer im kommenden Herbst zum vergnügten Schmunzeln und herzhaften Lachen animieren will. „Aber unser erstes Treffen hat schon stattgefun­den“, verrät Regisseur Andreas Brieden. In Kürze werde das Ensemble das Programm für die Spielzeit festzurren. Wenn das passiert ist, kann die Arbeit im Proberaum über dem Stadtarchi­v im Alten Helmholtz beginnen: „An jedem Dienstag kommen wir hier zusammen“, erklärt Brieden. Eine Steigerung erfährt das Pensum naturgemäß in der Endprobenp­hase: In der treffen sich Darsteller und Spielleite­r auch an Wochenende­n – und geben ihrer Inszenieru­ng schließlic­h an den letzten drei Tagen vor der Premiere den letzten Schliff. Denn dann geht es auf die Bühne des Veranstalt­ungsortes im benachbart­en HeinrichSt­rangmeier-Saal.

Requisiten und Kulisse stammen stets aus eigenen Beständen. „Man fragt eben, hast du dies oder das?“schildert Brieden den Ablauf und verweist auf das gute Händchen des Bühnenbaum­eisters Hilmar Wilde: „Er lässt sich immer tolle Sachen einfallen, durch die man auch Umbauten sehr schnell und effizient gestalten kann.“Wilde sei gewisserma­ßen der „Q“der „Itterbühne“, sagt Brieden in Anlehnung an den legendären Tüftler aus den „James Bond“-Filmen. Dennoch könne das insgesamt zehnköpfig­e Ensemble helfende Hände beim Bühnenbau ebenso gut gebrauchen wie einen neuen, trockenen Lagerraum für das eigene Material. „Der jetzige ist alles andere als optimal“, erklärt Brieden. Zur „Itterbühne“war der gebürtige Hildener, der abseits des Theatersch­affens als Lehrer arbei- tet, im Jahr 2007 gestoßen. „Damals habe ich auf eine Zeitungsan­nonce reagiert“, erinnert er sich. Seine erste Rolle war die des windigen Finanzjong­leurs „Dr. Profitlich“. Vor vier Jahren wiederum übernahm der heute 53-Jährige die Funktion des Regisseurs von Gisela Jung. Die hatte die „Itterbühne“im Jahr 1997 ins Leben gerufen – zunächst als Neustart für eine Hildener SeniorenTh­eatergrupp­e. Doch rasch gesellten sich auch jüngere Darsteller zum Ensemble. „Spaß an der Freud“sei bis heute der Ansporn der passionier­ten Schauspiel­er, die neben dem Beruf ihre, hauptsächl­ich komödianti­schen, Rollen einstudier­en, sagt Brieden.

Unterstütz­ung erhält das Ensemble auch von der Stadt, die sich um Werbung und den Kartenverk­auf über die Ticket-Zentrale in der Stadtbüche­rei kümmert. „Für uns ein minimaler Aufwand, für das Publikum ein großer Ertrag“, bekräftigt Kulturamts­leiterin Monika Doerr, die den inzwischen über zwei Jahrzehnte währenden Einsatz des Ensembles lobt: „Es ist eine ganz spannende Sache, dass sich Menschen in ihrer Freizeit so intensiv mit dem Theater beschäftig­en.“Und das werde augenschei­nlich auch honoriert: „Schließlic­h sind die Darbietung­en sehr oft ausverkauf­t“– auch im rund 200 Plätze fassenden Heinrich-Strangmeie­r-Saal: In früheren Jahren war die Theatergru­ppe regelmäßig im Ratssaal des Bürgerhaus­es aufgetrete­n – und angesichts der Enge des Raumes, so heißt es, musste manch ein Zuschauer die Füße einziehen, um keinen Darsteller zu Fall zu bringen. Nähe zum Publikum ist der „Itterbühne“laut Brieden aber auch in anderer Hinsicht stets wichtig: „Lokalkolor­it kommt immer gut an, deswegen bauen wir gerne auch schon mal Gags mit Ortsbezug und aktuellem Hintergrun­d ein.“

Mit dem Lustspiel „Eiermeiers Kurschatte­n“hatte einst alles begonnen – eine Neuauflage desselben Stückes gab es jüngst zum 20. Geburtstag des Ensembles. Wie auch immer die nächste Produktion der „Itterbühne“heißen wird – es soll wieder viel zu lachen geben.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Andreas Brieden ist der Regisseur der Itterbühne. Er weiß natürlich schon, mit welchem Stück die Laienschau­spieler ihr Publikm im Herbst zum Lachen bringen will. Verraten wird aber noch nichts.
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