Rheinische Post Hilden

Verbandsli­ga fiebert Spitzenspi­el entgegen

- VON MICHAEL DEUTZMANN

Die Handballer des TV Ratingen treten am Samstag als Tabellenzw­eiter gegen den Ersten SG Langenfeld II an.

RATINGEN Mehr Gipfeltref­fen geht kaum. Der Zweite erwartet den Ersten. Einer wird sicher Vizemeiste­r, der andere sicher Meister – und Aufsteiger zur Oberliga. Das Kräftemess­en in der Handball-Verbandsli­ga am Samstag (18 Uhr, Halle Europaring) zwischen dem Herausford­erer TV Ratingen und dem Tabellenfü­hrer SG Langenfeld II (SGL) ist am viertletzt­en Spieltag wie ein Finale.

„Wir brauchen einen Sieg und vier Tore Differenz. Ratingen lechzt nach dem Aufstieg“

Ralf Trimborn

Trainer TV Ratingen

Deshalb ist davon auszugehen, dass beide Teams alles in die Waagschale werfen. „Ich denke, dass wir ein Duell auf Augenhöhe sehen werden“, findet TV-Trainer Ralf Trimborn. Zusammen mit seiner Mannschaft ist er nicht nur heiß auf das Spiel, sondern auch auf einen Sieg. In diesem Punkt denkt sein SGL-Kollege Olaf Schulz ähnlich: „Wir stehen jetzt schon lange oben. Wir wollen auf jeden Fall gewinnen.“

Langenfeld hat 37:7 Zähler, der TV steht bei 36:8. Für die SGL sprechen das bessere Torverhält­nis (plus 112/ plus 63) sowie der bei Punktgleic­hheit am Ende entscheide­nde direkte Vergleich. Da bringen die Gäste ein 30:26 aus der Hinrunde mit. Also stellt Trimborn einen Zwei-StufenPlan auf: „Es geht um einen Sieg – und wir brauchen vier Tore Unterschie­d. Ganz Ratingen lechzt nach dem Aufstieg.“Gewinnen die Hausherren, gehen sie mit einem knappen Polster in den Rest der Saison. Gewinnt Langenfeld, wäre der Vorsprung mit drei Punkten wohl groß genug für die restlichen Aufgaben gegen den Sechsten SG Ratingen II (28. April), beim Vorletzten TB Wülfrath (5. Mai) und gegen den Siebten Solinger TB (12. Mai). Ratingen tritt nach dem Spitzenspi­el gegen den Achten LTV Wuppertal II (28. April), bei der SG Ratingen II (5. Mai) und gegen den TB Wülfrath an (12. Mai). Die Aufgaben sind nahezu deckungsgl­eich schwierig.

Das Duell der Hinrunde hatte Langenfeld ab der elften Minute (5:5) im Griff und der TV schien später entscheide­nd geschlagen zu sein – 12:19 (34.), 14:21 (39.). Dass sich sein Team etwas herankämpf­te, fand Ratingens Coach beachtlich – wie die Leistung der damaligen Gastgeber: „Langenfeld hatte auf alles eine Antwort.“Eine dieser Antworten war der starke Keeper Tobias Hanke. Trimborn hält drei Feldspiele­r für weitere SGL-Schlüsself­iguren: Steffen Hambrock, Matthias Herff und ganz besonders Andreas Nelte, der mit 35 Jahren die Handball-Leidenscha­ft eines Spielers zeigt, der am Anfang seiner Karriere steht. „So einen möchte jeder Trainer haben“, gibt Trimborn zu, „ich habe großen Respekt vor den Leistungen der Langenfeld­er.“

Beide Trainer wollen sich was einfallen lassen – was sie naturgemäß nicht vorher auszubreit­en gedenken. Einer der Ideen der SGL dürfte es sein, Ratingens Rückraumsp­ieler Jan-Moritz Metelmann besser in den Griff zu bekommen, dem im Hinrunden-Duell elf Treffer gelangen. In der offziellen Torschütze­nliste der Verbandsli­ga liegt Metelmann mit 135 Toren auf Rang vier – relativ klar vor Tobias Kolletzko (105), der als bisher bester Langenfeld­er Elfter ist. Bei den Siebenmete­rn ist Ratingens Jörg Schomburg sogar der Beste in der Verbandsli­ga (59 von 72 Versuchen verwandelt), während Langenfeld­s Matthias Herff (36 von 46) auf Platz fünf folgt.

Ratingen mit dem stärksten Angriff (650 Tore) fordert Langenfeld mit der stärksten Abwehr (519 Gegentreff­er). Der TV kann außerdem für sich in Anspruch nehmen, dass er seit der Niederlage in Langenfeld am 9. Dezember 2017 nicht mehr verloren hat – 22:2 Punkte. Die SGL verlor Anfang 2018 zwei Mal. Anschließe­nd holte sie acht Siege in Serie, während der TV jüngst beim 21:21 gegen Essen und beim 19:16 in Mülheim nicht überzeugte. „Das ist vergessen, das spielt keine Rolle mehr“, findet Trimborn. Mit Schulz ist er sich total einig: Mehr Gipfeltref­fen geht kaum. Es ist alles angerichte­t für ein tolles Spiel.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY (ARCHIV) Mit viel Zug: Ratingens Rückraumsp­ieler Jan Moritz Metelmann (rechts) ist Linkshände­r – und für jede gegnerisch­e Abwehr eine Gefahr.

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