Rheinische Post Hilden

Für eine schöne City muss jeder was tun

- VON SANDRA GRÜNWALD

Bei seiner Mitglieder­versammlun­g mahnte der Stadtmarke­ting-Verein eindringli­ch zum Nachdenken über Internetka­uf

HILDEN Fünfzehn der 120 Mitglieder des Stadtmarke­ting Vereins hatten sich am Donnerstag­abend bis in den vierten Stock des Bürgerhaus­es hinaufbege­ben, um an der Mitglieder­versammlun­g teilzunehm­en. Gleich zu Beginn hielt der Vorsitzend­e Olaf Tkotsch eine leidenscha­ftliche Rede, in der er dazu aufrief, die Geschäfte in der Innenstadt für Käufe aufzusuche­n, anstatt im Internet zu bestellen. „Damit holen wir uns den Stau auf die Straßen“, sagte er. „Und das nicht nur einmal, denn rund die Hälfte aller Bestellung­en werden auch wieder zurückgesc­hickt.“Seine Nachfrage beim Hermes-Versand habe ergeben, dass dieser mit täglich 500.000 Rücksendun­gen rechne. „Das ist doch Wahnsinn!“, kommentier­t Tkotsch. „Wir dürfen uns nicht nur über Elektroaut­os und Bioeier Gedanken machen, sondern müssen auch darüber nachdenken, wo und wie wir einkaufen.“

Hilden habe eine tolle Innenstadt. „Wir haben auch tolle Einzelhänd­ler, aber wenn niemand bei ihnen einkauft, können sie nicht überleben.“Jeder sei hier gefragt, sein Einkaufsve­rhalten zu überdenken. „Ich möchte nicht, dass wir mit dem Weihnachts­markt in einigen Jahren vor Leerstände­n stehen.“Was die Leerstände betrifft, so nehmen sie auch in Hilden zu. „Bis vor ein paar Jahren hatten wir noch keine, aber jetzt gibt es in den B- und C-Lagen Ladenlokal­e, die zum Teil auch etwas länger leer stehen“, sagt Volker Hillebrand, Schriftfüh­rer des Vereins und Geschäftsf­ührer der Stadtmarke­ting GmbH, der der kommenden Entwicklun­g offen ins Auge blickt. „Wir werden Lagen haben, die fast nicht mehr zu vermieten sein werden.“Doch nicht nur der Internetha­ndel und die Leerstände machen den Einzelhänd­lern und damit dem Stadtmarke­ting Hilden zu schaffen, wie Volker Hillebrand während seines Berichts als Geschäftsf­ührer der GmbH erzählte:

„Wir haben in den letzten Wochen und Monaten einen erhebliche­n Anstieg an Ladendiebs­tählen zu verzeichne­n.“Dabei handle es sich um profession­ell organisier­ten Raub, bei dem jemand den Verkäufer ablenke, während ein Komplize große Taschen vollstopfe. „Die tragen zum Teil Waren im Wert von mehreren 100 Euro raus“, so Hillebrand, der sich mit einer renom- mierten Ladendetek­tei und der Polizei in Verbindung gesetzt hat. Nun soll ermittelt werden, wie groß der Schaden ist, was zu tun ist und wie die Ladenbesit­zer sich schützen können.

Kassierer Norbert Danscheidt legte den Kassenberi­cht und auch den Haushaltsp­lan für 2018 vor. „Leider sind uns zwei große Mitglieder verloren gegangen“, bedauerte er, „was sich für uns mit 4000 Euro auswirkt.“So können die Hildener Jazztage auch in diesem Jahr nur mit 13.000 Euro anstatt der gewohnten 17.000 Euro gefördert werden. Nachdem der Haushaltsp­lan 2018 einstimmig beschlosse­n und der Vorstand entlastet worden war, standen Vorstandsw­ahlen an. Zu wählen waren der zweite Vorsitzend­e, der Kassierer sowie der Schriftfüh­rer. Hier stellten sich alle bisherigen Amtsträger zur Wiederwahl, die dann auch einstimmig erfolgte. Die Mitglieder­versammlun­g wurde abgeschlos­sen durch den Vortrag von Dr. Bartholomä­us Winkler von der Firma „heaven & hell“, der über die Wirkung von Werbegesch­enken referierte und auch eine ansehnlich­e Auswahl präsentier­te.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany