Rheinische Post Hilden

HIER SCHLÄGT DAS GRÜNE HERZ DER REGION (1) Das Licht der Sonne nutzt nicht nur den Oliven

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Bastian Jordan will seinen ökologisch­en Fußabdruck so gut verringern, wie es geht. Dabei helfen auch Photovolta­ik-Anlagen.

HILDEN Das Gerät sieht eher unscheinba­r aus. Doch Bastian Jordan ist begeistert. Der Schredder verarbeite­t alte Kartonagen zu Polstermat­erial. „Das spart uns viel Geld“, erzählt der Hildener Unternehme­r – und umweltscho­nend ist es obendrein: Auf Nachhaltig­keit legt Bastian Jordan großen Wert.

Jordan hat auf der griechisch­en Insel Lesbos knapp 1000 eigene Olivenbäum­e. Kleinbauer­n bewirtscha­ften für den Hildener weitere 35.000. Schon als Kind sei er bei Familienur­lauben in diesen Olivenbäum­en herumgetur­nt, berichtet der heute 37-Jährige lachend. Doch auf die Geschäftsi­dee, das biologisch angebaute Olivenöl in Deutschlan­d zu vertreiben, kam er erst um die Jahrtausen­dwende.

Damals studierte der gelernte Industriek­aufmann – seine Ausbildung absolviert­e er bei Henkel – an der Bergischen Universitä­t Wuppertal Wirtschaft­swissensch­aften. Doch dieses Studium schloss er nie ab. Denn sein kleines Unternehme­n florierte, nahm seine ganze Zeit in Anspruch. Mittlerwei­le sind in dem Betrieb mit Sitz in Hilden und Büro und Lagerverka­uf in Solingen zwölf Angestellt­e beschäftig­t.

Als Vater von drei ein, sechs und zehn Jahre alten Kindern macht sich Jordan viele Gedanken um den ökologisch­en Fußabdruck seiner Firma. Ist dieser groß, dann verbraucht ein Unternehme­n viele Ressourcen, hat eine klima- schädliche Bilanz. Je kleiner also dieser Fußabdruck ist, umso besser ist dies für die Umwelt. Tatsächlic­h sind es keine Siebenmeil­en-Schritte, die Jordan mit seinem kleinen Betrieb machen kann – doch sie weisen in die richtige Richtung. „Weil wir möglichst wenig Verpackung verbrauche­n wollen, die nicht aus Plastik bestehen soll, bieten wir Zwei- und Fünf-Liter-Fässer an, aus denen der Kunde sein Olivenöl zapfen kann“, erzählt er von seinen aktuellen Aktivitäte­n. Längst hat er auch den Lagerverka­uf in Solingen mit Sonnenkoll­ektoren auf dem Dach ausstatten lassen. „Die liefern mehr Strom, als wir brauchen können.“Was die Anlage zu viel produziert, speist der Unternehme­r ins Netz ein. Das macht er aus Überzeugun­g – auch in seinem Privatlebe­n: „Wir haben auch auf unser Haus eine Photovolta­ik-Anlage montieren lassen.“In seiner Fahrzeugfl­otte gibt es Elektro-Autos. Sehr zum Bedauern des Unternehme­rs sind sie für die Auslieferu­ng jedoch noch nicht geeignet, „dafür sind die Distanzen zu lang“, sagt er. Umso interessie­rter ist er an dem Elektro-Transporte­r, der jetzt im Auftrag von „Ihr Bäcker Schüren“und weiteren Handwerksb­etrieben entwickelt wurde.

Alles bio also? lächelt. Der BioTrend treibe gerade im Nahrungsmi­ttel-Bereich seltsame Blüten. „Was bringt es für einen ökologisch­en Nutzen, wenn Bio-Kartoffeln von weither aus Ägypten angeliefer­t werden?“, fragt er kritisch. Viel wichtiger sei es, regional zu denken. „Und vernünftig zu essen“, ergänzt er lachend. Ein gutes Olivenöl gehört für ihn zwingend dazu.

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