Onkel gesteht Tötung seines elfjährigen Neffen
DÜSSELDORF (jasi) Ein 41 Jahre alter Neusser muss sich seit gestern vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Er steht im Verdacht, seinen elf Jahre alten Neffen getötet zu haben. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf wirft dem Mann unter anderem Mord zur Vertuschung einer Straftat vor. Zum Prozessauftakt gestand der Angeklagte, der seine Einlassung von seiner Anwältin verlesen ließ, die Tat in Teilen.
Er habe das Kind geschlagen und in der Badewanne sowohl mit heißem als auch kaltem Wasser übergossen. Er habe seinen Neffen, der zu diesem Zeitpunkt bei ihm in der Wohnung lebte, aber auf keinen Fall umbringen wollen. Darum handelt es sich aus Sicht seiner Verteidigerin nicht um Mord, sondern um Körperverletzung mit Todesfolge.
Die Tat ereignete sich am 5. Oktober 2017. Der Junge konnte zwar von Rettungskräften im Badezimmer der Wohnung noch reanimiert werden, am 17. Oktober starb er jedoch auf der Intensivstation des Düsseldorfer Uniklinikums. Als Motiv gab der Angeklagte Wut an. Ihm seien schlichtweg die „Sicherungen durchgebrannt“, als sein Neffe sich geweigert habe zu duschen und sich dann – auf dem Toilettensitz stehend – über ihn lustig gemacht habe. Er sei ihm gegenüber zuvor nie gewalttätig gewesen.
Als Nebenklägerin verfolgte die Mutter des elf Jahre alten Kindes gestern weinend den Prozessauftakt. Sie und weitere Familienmitglieder kamen mit selbst gedruckten T-Shirts nach Düsseldorf, auf denen ein Foto des toten Jungen sowie der Schriftzug „Warum?“zu sehen sind.
Die Verhandlung wird am Donnerstag, 24. Mai, fortgesetzt.
Als Motiv gab der Angeklagte Wut an. Ihm seien
schlichtweg die „Sicherungen durchge
brannt“, sagte er