Nr. 190 der Welt fährt 1000 km ins Glück
Der Argentinier Marco Trungelliti springt in Runde eins der French Open ein.
PARIS (dpa) Die Autofahrt aus der Wahlheimat Barcelona nach Paris hat sich für Marco Trungelliti gelohnt. Der 190. der Tennis-Weltrangliste aus Argentinien setzte sich mit seinem Bruder, seiner Mutter und seiner Großmutter ins Auto, als ihn die Organisatoren der French Open fragten, ob er für den verletzten Australier Nick Kyrgios nachrücken wolle. Nun steht er nach einem 6:4, 5:7, 6:4, 6:4 über den Australier Bernard Tomic gar in der zweiten Runde der French Open.
Trungelliti wollte unbedingt antreten, nachdem er eigentlich in der Qualifikation ausgeschieden war. Fünf Minuten habe er überlegt. „Wir brauchten eine Großmutter, wie immer“, sagte Trungelliti lachend. Er liebt seine bald 89-jährige Oma – „eine erstaunliche Person“. Binnen einer halben Stunde hatten alle gepackt, mittags um eins ging es los, abends um elf traf das Quartett in Paris ein. „1000 Kilometer sind nichts, wenn Du in Argentinien lebst“, erklärte er. Außerdem gebe es dort außerhalb von Buenos Aires praktisch nur Fernstraßen mit Gegenverkehr. „Du weißt also nie, ob du nach zwei Stunden Fahrt noch lebst“, scherzte Trungelliti.
Der Zweitrunden-Einzug ist mit 79.000 Euro dotiert, 20.000 davon gehen noch an Kyrgios.