Grüne sagen Nein zu Ed Sheeran
Die Fraktion wird der Sondergenehmigung für das Konzert nicht zustimmen.
Ob der britische Superstar Ed Sheeran am 22. Juli tatsächlich auf dem Messeparkplatz P1 auftreten darf, ist unsicher: Einstimmig haben die Grünen gestern in ihrer Fraktionssitzung entschieden, einer Sondergenehmigung für das Konzert nicht zuzustimmen. Damit gibt es nun keine Ampel-Mehrheit. Zuvor hatten die zuständigen Dezernentinnen Cornelia Zuschke (Planung und Bau) und Helga Stulgies (Umwelt) den aktuellen Stand der Prüfung für die Baugenehmigung vorgestellt. Die Stadttochter D.Live hatte die entsprechenden Unterlagen eingereicht.
Ein Kritikpunkt der Grünen: Noch immer lägen nicht alle erforderlichen Dokumente vor. „Wir sind sicher, dass die Fachverwaltung gewissenhaft arbeitet. Aber dass die Vorlage zu einer solch großen Genehmigung vor der Entscheidung noch nicht vorliegt, zeigt, unter welchem Zeitdruck hier gearbeitet werden muss“, sagt Fraktionssprecherin Angela Hebeler. Die entsprechende Vorlage für die Sondergenehmigung, über die der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung am 13. Juni abstimmen muss, liege noch immer nur in einer vorläufigen Version vor.
Immer wieder hatten die Grünen in den vergangenen Wochen ihre Sorge darüber zum Ausdruck gebracht, dass die Genehmigung des Konzerts in relativ kurzer Zeit erfolgen muss. Sie sorgen sich vor allem um das Sicherheitskonzept. Dieses muss – so wie ein Umweltgutachten oder ein Verkehrskonzept – für die Baugenehmigung bei der Verwaltung eingereicht werden.
Ebenfalls kritisch sehen die Grünen die Fällung von 104 Bäumen auf dem Messeparkplatz. Zwar hatten Stadtspitze und die städtische Veranstaltungsgesellschaft D.Live im- mer wieder betont, dass mit der Erschließung des Geländes für das EdSheeran-Konzert die Basis für eine dauerhafte Nutzung des Parkplatzes als Open-Air-Gelände geschaffen werde. Inzwischen sei aber klar, „dass die Entscheidung zum OpenAir-Gelände am 13. Juni nur eine Ausnahmegenehmigung für das Konzert von Ed Sheeran umfassen wird“, sagt Fraktionssprecher Norbert Czerwinski. Nur für ein einziges Konzert will seine Fraktion einer so umfangreichen Baumfällung nicht zustimmen. Die Grünen betonen, ihre Entscheidung sei aber keine generelle Ablehnung von Großevents in der Stadt. Ob ein Open-Air-Gelände grundsätzlich eingerichtet werden könne, müsse transparent und umfassend erarbeitet werden.
Nach der Absage der Grünen kommt es nun auf die Opposition an: Stimmt die CDU einer Sondergenehmigung zu, kann das Konzert stattfinden.