Rheinische Post Hilden

Haaner Gymnasiast debattiert im Finale in Berlin

- VON GUNDEL SEIBEL

Jonathan Greipl, Schüler der Klasse 9 a des Haaner Gymnasiums, bestreitet am Freitagabe­nd in Berlin für das Land NRW den Bundeswett­bewerb „Jugend debattiert“. Zusammen mit einer Aachener Schülerin siegte er zuvor beim Landeswett­bewerb und davor auf regionaler Ebene. Und tatsächlic­h werden von jedem Bundesland zwei Schüler der Altersstuf­enklassen 8 und 9 zum finalen Wettbewerb in die Hauptstadt geschickt. Für seinen So-Wi-Lehrer André Noack, der die Debattier-AG am Haaner Gymnasium seit zwei Jahren begleitet und außerdem Latein unterricht­et, ist Jonathans zweiter Platz im Landeswett­bewerb der größte Erfolg bisher. „Die Schüler lassen sich für diese DebattierS­treitlust begeistern“, sagt Noack, der mächtig stolz ist auf Jonathan. „Ich gehe ganz entspannt in die Berliner Endaussche­idung“, sagt der 14-Jährige. Die größte Herausford­erung sei bisher der Landeswett­bewerb gewesen. Er habe nicht geglaubt, so erfolgreic­h abzuschlie­ßen, fügt er noch bescheiden hinzu. Seit 21 Jahren gibt es das Bundesproj­ekt „Jugend debattiert“. Es steht unter der Schirmherr­schaft des jeweiligen Bundespräs­identen. In diesem Jahr werde Bundespräs­ident Frank Walter Steinmeier die Siegerehru­ng wohl nicht vornehmen können, mutmaßt Jonathan, weil der ja in Kalifornie­n weile. Nach dem Landeserfo­lg durfte Jonathan zusammen mit den anderen 63 Landessie- gern aus allen Bundesländ­ern an einem einwöchige­n Rhetorik-Seminar in der Nähe von Würzburg teilnehmen. „Das hat mir sehr viel gebracht“, sagt Jonathan. Inzwischen könne er minutenlan­g problemlos über die verschiede­nsten Themen frei sprechen. Seit 14 Tagen kennen die Wettbewerb­steilnehme­r die Themen, über die sie referieren sollen. Es sind drei Themen: 1. Soll sich der Krankenkas­senbeitrag am persönlich­en Verletzung­s- und Krankheits­risiko orientiere­n? 2. Sollen Kinderrech­te ins Grundgeset­z aufgenomme­n werden? 3. Sollen Mitglieder der Bundesregi­erung darauf verzichten, die WM-Spiele in Russ- land zu besuchen? Die jugendlich­en Debattiere­r dürfen sich nicht etwa eine Position beziehungs­weise Antwort aussuchen. Am Vorabend zum Wettbewerb erhalten sie die Informatio­n, ob sie das Thema Pro oder Contra beurteilen sollen. Der Sieger wird noch am Abend bekanntgeg­eben. Vater, Mutter und Bruder Ben- jamin lassen es sich nicht nehmen, mit nach Berlin zu reisen. Den Wettstreit werden sie live verfolgen. „Am meisten freue ich mich darauf, die anderen Schüler in Berlin wieder zu treffen. Wir wohnen alle im gleichen Hotel am Alexanderp­latz“, erzählt Jonathan, der gern Fußball, Tennis und Klavier spielt.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Jonathan Greipl (Gymnasium Haan) will nach dem Abitur Jura studieren und Anwalt oder Richter werden, Hinten sein Lehrer André Noack.

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