Rheinische Post Hilden

CHRISTOPHE­R TIETZ „Es war einfach ein wunderschö­nes Jahr“

- MARC INGEL FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

Zusammen mit seiner Verlobten Michelle Wolfram bildet Christophe­r Tietz das Regimentsk­önigspaar 2017/18. Jetzt neigt sich seine Amtszeit dem Ende entgegen. Und der König blickt noch einmal zurück.

Wie bewerten Sie das Jahr als Regimentsk­önig im Rückblick? CHRISTOPHE­R TIETZ Es war ein großartige­s Jahr, rückblicke­nd einfach nur wunderschö­n. Klar war es auch schon mal anstrengen­d, aber der Aufwand hat sich gelohnt. Wir sind so oft von allen möglichen Gesellscha­ften eingeladen worden, und wir wurden immer mit offenem Herzen empfangen. Wir haben uns stets willkommen gefühlt, das hatte ich in dieser Form so nicht erwartet. Was hat Sie besonders beeindruck­t, was wird in der Erinnerung haften bleiben? TIETZ Eben diese Offenheit uns gegenüber. Bei den vielen Schützenfe­sten in den Stadtteile­n, aber auch den einzelnen Krönungsbä­llen. Was mir aber auch imponiert hat: Ich durfte an vielen Versammlun­gen teilnehmen, die mir sonst verschloss­en bleiben. Dieser Blick hinter die Kulissen hat mir offenbart, wie groß das Engagement der Kameraden ist, was sie alles auf die Beine stellen. Das nimmt man sonst immer mehr oder weniger als selbstvers­tändlich hin. Wie haben Sie das Amt mit Ihrem Alltag vereinbart, hat der Arbeitgebe­r mitgespiel­t? TIETZ Das war in der Tat nicht immer so einfach. Ich arbeite als Industriem­echaniker bei der Deutschen Bahn im Wechseldie­nst, habe Früh-, Spätund Nachtdiens­t, muss auch am Wochenende arbeiten. Aber mein Arbeitgebe­r hat mir da viele Freiheiten gelassen, meine Kollegen sind auch mal für mich eingesprun­gen, das war auch so eine tolle Erfahrung. So konnten wir fast alle Einladunge­n annehmen. War es in Ihrem Lebensentw­urf eigentlich geplant, mal König zu werden? TIETZ Geplant wäre übertriebe­n, aber ich bin seit meinem sechsten Lebensjahr Mitglied im Schützenve­rein, war Page und Jungschütz­e. Da träumt man schon irgendwann davon, auch mal Regimentsk­önig zu werden. Allerdings bin ich im vergangene­n Jahr gerade einmal 23 Jahre alt geworden und durfte damit quasi zu den „Senioren“wechseln – und eben auch um die Würde des Regimentsk­önigs kämpfen. Genau genommen war es sogar ein Tag vor Ablauf der Frist – also in mehrfacher Hinsicht kurz vor knapp. Zum Ende Ihrer Amtszeit folgt nun das eigentlich­e Schützenfe­st mit der Großen Kirmes. Worauf freuen Sie sich besonders? TIETZ Vor allem natürlich darauf, die Kirmes mal aus einem komplett anderen Blickwinke­l zu erleben. Aber auch auf die Festumzüge und die Kutsch- fahrt, ebenso auf die Frontabnah­me mit dem Vorstand. Dann auf meine Rede am Rathaus, die steht übrigens schon. Und am Ende kommt dann das Feuerwerk als krönender Abschluss. Sie haben sich mit Ihrer Verlobten Michelle Wolfram dazu entschloss­en, die Elterninit­iative Kinderkreb­sklinik zu unterstütz­en. Warum? TIETZ Es gibt diese Anlässe, bei der die Königin Blumensträ­uße erhält. Blumen sind zwar schön, aber sie verwelken auch schnell. Daher hat sich meine Verlobte entschiede­n, lieber Geld für einen karitative­n Zweck zu sammeln. Mit den Zielen der Elterninit­iative Kinderkreb­sklinik können wir uns schon deswegen identifizi­eren, weil wir mit 24 und 25 Jahren ja auch noch recht jung sind und uns die Zukunft von Kindern entspreche­nd am Herzen liegt. Und die Kinder dort sind schon sterbenskr­ank. Das tut einem in der Seele weh. Jeder einzelne Euro kommt daher direkt den Kindern, die an Krebs leiden, sowie der Forschung zugute. Gibt es noch jemand, dem Sie besonderen Dank ausspreche­n wollen? TIETZ Ganz klar meinen Kameraden von der Gesellscha­ft 10 Grenadiere Germania, die uns hervorrage­nd unterstütz­t haben und ohne die das alles nicht so wunderbar funktionie­rt hätte. Das ist so etwas wie eine zweite Familie für mich.

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FOTO: PRIVAT Michelle Wolfram und Christophe­r Tietz sind das Regimentsk­önigspaar des St. Sebastianu­s Schützenve­reins von 1316.

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