Land unterstützt Industrie beim Klimaschutz
DÜSSELDORF (kib) Mit einer 16-Millionen-Euro-Initiative will die Landesregierung zusammen mit der energieintensiven Industrie, Wissenschaft und Verwaltung Klimaschutzprojekte in NRW vorantreiben. Damit die Klimaschutzziele erreicht werden könnten, sei es notwendig, einen Teil der Prozesse in der Industrie von Grund auf neu zu denken, sagte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP). Die über vier Jahre gestreckten Mittel sollten als Hebel dienen, um weitere Forschungsgelder der EU in zweibis dreistelliger Millionenhöhe nach NRW zu holen. Allein in der Stahlindustrie sind aber nach Angaben von Thyssenkrupp-Stahl-Chef Andreas Goss für einen Innovationssprung in der Hochofentechnologie 30 Milliarden Euro erforderlich.
Ohne einen entscheidenden Beitrag der energieintensiven Industrien wie Stahl, Chemie, Zement, Aluminium oder Papier sind die Klimaziele kaum zu erreichen. Rund ein Drittel der globalen CO2-Emissionen kommen von der Industrie, die Hälfte tragen dazu die energieintensiven Branchen bei, wie Klimaforscher Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut berichtete.
Aktuell forschen Stahl- und Chemieindustrie in NRW gemeinsam daran, Hüttengase als Ressource für Chemieprodukte zu nutzen. „Um eine signifikante Reduktion des CO2-Fußabdrucks in der Industrie zu bekommen, müssen die Anlagen ganz andere sein“, betonte auch Covestro-Vorstand Klaus Schäfer. Um die Klimaziele noch zu erreichen, brauche es zur Mitte des Jahrhunderts eine treibhausgasneutral produzierende Wirtschaft, gab Klimaforscher Fischedick die Richtung vor.