Kretinsky kauft auch Metro-Anteile von Ceconomy
DÜSSELDORF Schritt für Schritt bauen der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky und sein slowakischer Partner Patrik Tkac ihren Einfluss beim Düsseldorfer Handelskonzern Metro aus. Ein paar Wochen, nachdem die von beiden Unternehmern gehaltene Beteiligungsgesellschaft EP Global Commerce dem Familienkonzern Haniel 7,3 Prozent von dessen Metro-Beteiligung abgekauft hat, ist sich das Duo nun auch mit dem Elektronikhändler Ceconomy einig geworden. Im ersten Schritt übernimmt EP Global 3,6 Prozent von Ceconomy, auf weitere 5,4 Prozent haben die Käufer eine Option, die sie vermutlich innerhalb der nächsten neun Monate ausüben werden, wie Ceconomy mitteilte. Den Plänen muss das Bundeskartellamt noch zustimmen..
Das Konstrukt ist genauso gestrickt wie beim Deal mit Haniel, wo Kretinsky und Tkac sich noch den Zugriff auf die restlichen 15,2 Prozent Metro-Anteile gesichert haben, die die Duisburger noch halten. Kauft das tschechisch-slowakische Duo alles, was geht, käme es auf einen Anteil von 31,3 Prozent an Metro. In diesem Fall müssten die neuen Investoren den verbleibenden Aktionären ein Übernahmeangebot machen und könnten den Handelskonzern im Falle einer erfolgreichen Offerte an die anderen Anteilseigner von der Börse nehmen.
Das ist allerdings Zukunftsmusik. Was die beiden in naher Zukunft wirklich mit der Metro vorhaben, ist offen. EP Global habe „volle Flexibilität, ihren Anteil (..)über die Schwelle von 30 Prozent der Stimmrechte an der Metro AG zu erhöhen oder doch unter diesem Schwellenwert zu bleiben“, betonte Kretinsky. Die Entscheidung darüber macht er davon abhängig, „ob sich unsere Einschätzung bestätigt, dass wir einen positiven Einfluss auf das Unternehmen und sein Management haben“. In Handelskreisen wird darüber spekuliert, dass nach einer Übernahme durch EP Global Metro-Chef Olaf Koch die Ablösung drohe.
Von der Metro gab es gestern zu den Verkaufsplänen der Ceconomy keinen Kommentar. Ein Prozent der Anteile behält Ceconomy übrigens vorerst noch – aus steuerlichen Gründen.