Auf Remscheider Rollen über die Wupper
126 Speziallager hat die Firma Poetsch für die Erneuerung der Müngstener Brücke gebaut. Jedes ist ein Unikat.
Gleich hinter dem Grundstück der Firma Poetsch an der Reinshagener Straße verlaufen die Schienen des „Müngsteners“. Die S-Bahn 7, die Remscheid mit Solingen verbindet und so der einzige Zugang zum weltweiten Bahnnetz ist, nimmt wenige Hundert Meter weiter noch eine Kurve, bevor es geradewegs auf die Müngstener Brücke zugeht.
Die auf Dreh- und Fräsbearbeitung mit CNC-Technik spezialisierte Firma hat einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, dass die S 7 diese Brücke wieder befahren der 107 Meter hohen Brücke. Diesen Zeitplan bestätigte Günter Gewehr, Projektleiter der DB Netz für die Teilerneuerung der Müngstener Brücke, bei einem Pressetermin im Brückenpark Müngsten. 2019 soll dann der Korrosionsschutz abgeschlossen sein. Der letzte Bereich des Brückenbauwerks, der entsprechend behandelt wird, ist der Brückenbogen gleich über der Wupper.
Damit sind die Arbeiten der Bahn im Bereich der S-Bahn 7 aber nicht beendet. Bevor im Jahr 2023 die Arbeiten am Rauenthaler Tunnel in Wuppertal-Oberbarmen beginnen, saniert die Bahn vier kleinere Eisenbahnbrücken entlang der Strecke. Den Auftakt macht die Brücke an der Schlachthofstraße in Lennep. Hier soll es 2019 losgehen. Beeinträchtigungen im laufenden Betrieb soll es nicht geben, nur in den Nachtstunden sind Sperrungen vorgesehen.
Anders sieht es bei den Arbeiten an der Tunnelröhre aus. Ein Jahr rechnet Gewehr für die Sanierung des Tunnels, in dem eine der beiden Röhren bereits länger gesperrt ist. Aus bislang zwei Tunnelröhren soll eine große werden. Für diese Phase wird es dann wieder den bei den Bahnkunden so wohlbekannten Schienenersatzverkehr mit Bussen geben.
Dass die Bahn – rechnet man die Müngstener Brücke dazu – insgesamt 120 Millionen Euro in die Infrastruktur der bergischen Bahn-Strecke investiert, deutet der Remscheider Baudezernent Peter Heinze als klares Bekenntnis zur Region.