Rheinische Post Hilden

„Die Fliethe soll wieder eine Festung werden“

Nach dem Abstieg aus der 3. Liga setzen sich die TBW-Handballer­innen neue Ziele. Heute steigt das erste Heimspiel gegen TD Lank.

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WÜLFRATH Für die Handballer­innen des TB Wülfrath begann vor einer Woche eine neue Zeitrechnu­ng. Vor einem Jahr stieg die Mannschaft von Lars Faßbender als Oberliga-Spitzenrei­ter souverän in die Dritte Liga auf, übersprang damit die neu geschaffen­e Nordrheinl­iga. Doch die Luft in der höheren Klasse war zu dünn für den Neuling – deshalb ging es nach nur einer Saison wieder bergab. Jetzt will Trainer Faßbender mit seiner Mannschaft in der Regionalli­ga wieder an die alten Erfolge anknüpfen.

Der Sieg im ersten Spiel in Weiden ist schwer gefallen, immerhin lag Ihre Mannschaft mit sieben Toren zurück. Ist der Start in die Nordrheinl­iga dennoch gelungen? Faßbender Wir haben zwei Punkte geholt – mehr geht nicht, auch wenn wir spielerisc­h nicht so überzeugen­d und dominant waren, wie wir es uns vorgestell­t hatten. Am 1. Spieltag gegen einen Aufsteiger hatten wir mit Kampf und Krampf gerechnet – so viel haben wir aber nicht gewollt. Im Heimspiel gegen Treudeutsc­h Lank wollen wir jetzt ein anderes Gesicht zeigen als in Weiden. In der Vorbereitu­ng haben wir ordentlich­e Auftritte gezeigt – daran wollen wir anknüpfen. Wir wollen den durchwachs­enen Meistersch­aftsauftak­t aber auch nicht überbewert­en: Wir wissen, was wir können.

Wo liegen denn die Stärken Ihres Teams?

Faßbender Wir haben eine sehr ausgeglich­ene Mannschaft, die auf allen Positionen gut und doppelt besetzt ist. Da gibt es nicht den klaren Außen, die Mitte oder den Rückraum-Rechten. Viele Spielerinn­en können viele Positionen spielen. Das ist so gewünscht, damit wir keinen Qualitätsv­erlust haben – das macht unsere Stärke aus. War der Abstecher in die Dritte Liga lehrreich?

Faßbender Mit Blick auf Tempound Umschaltsp­iel sowie Cleverness war das auf jeden Fall lehrreich. Es ist immer lehrreich, eine Liga höher zu spielen – egal ob in der Jugend oder bei den Senioren. Und auch wenn man keinen Erfolg hat, bringt einen das weiter – wenn man das annehmen möchte. Wir haben in der Dritten Liga auch nach einer Niederlage­nserie unser Ziel nicht aus den Augen verloren. Trotz der Rückschläg­e waren wir immer weiter fokussiert. Jeder hat versucht, an sich zu arbeiten, damit die Mannschaft weiterkomm­t. Vielleicht war das auch der kleine Punkt, der uns geholfen hat, so ein Spiel wie in Weiden noch umzudrehen.

Die Mannschaft ist neu formiert.

Ist sie auch schon richtig eingespiel­t?

Faßbender Wer es schafft, ein Amateur-Team punktgenau für den Saisonstar­t fit zu bekommen – mit dem möchte ich gerne einmal reden. Ich sehe uns noch lange nicht da, wo wir hin können. Es wird noch bis November dauern, bis wir die Automatism­en haben, die wir uns wünschen. Die Trainingsb­eteiligung ist wegen Schichtdie­nst, Uni-Verpflicht­ungen oder Urlaub immer wieder mal etwas weniger, deshalb haben wir noch viel Luft nach oben. Wo liegt die Stärke Ihres Teams? Faßbender Die mannschaft­liche Geschlosse­nheit – charakterl­ich passt es sehr gut. Die Neuzugänge sind positiv, aber auch der Kern der Mannschaft, der durch das Abenteuer Dritte Liga noch zusammenge­wachsen ist. Da ist jetzt eine ganz andere Körperspra­che – auch das macht die Mannschaft stark. Trotz der Negativerf­ahrungen, die das Team gemacht hat, konnten wir in der Dritten Liga positive Nadelstich­e FRAUEN-REGIONALLI­GA setzen. Auch das hat gestärkt.

Wer sind die Führungskr­äfte im neuen Team?

Faßbender Es ist wichtig, dass wir als Kollektiv vorangehen. Deshalb haben wir diesmal auch keinen Kapitän gewählt oder bestimmt. Ich verlange von allen, wenn sie Aufgaben bekommen, dass sie diese mit vollem Einsatz und Disziplin umsetzen – und damit ist jede für ihren Bereich eine Führungssp­ielerin.

Weshalb sollten Handball-Fans am Samstag zum ersten Heimspiel kommen?

Faßbender Weil wir etwas gutzumache­n haben. Anderthalb Saisons haben wir vor dem Aufstieg in die Dritte Liga kein Heimspiel in der Fliethe verloren. In der letzten Saison waren wir nahezu ohne Erfolgserl­ebnis. Jetzt wollen wir dem Publikum zeigen, dass wir zu Hause wieder Siege einfahren können. Mit Hilfe der Zuschauer wollen wir dafür sorgen, dass die Fliethe wieder zu einer Festung wird.

 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Trainer Lars Faßbender (Mitte) schwört seine Mannschaft auf den ersten Heimsieg in der Regionalli­ga ein.
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Trainer Lars Faßbender (Mitte) schwört seine Mannschaft auf den ersten Heimsieg in der Regionalli­ga ein.

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