Rheinische Post Hilden

Adler-Reserve von Abmeldewel­le überrascht

Im Sommer gingen bereits vier Stammkräft­e. Kurzfristi­g verließen jetzt weitere Spielerinn­en das Handball-Team.

- VON KLAUS MÜLLER

HAAN Mit zwei Niederlage­n ist die zweite Frauen-Mannschaft der HSG Adler in die Verbandsli­ga-Saison gestartet. Wer etwas hinter die Kulissen schaut, kann analysiere­n, woran dieser für die Haaner Handballer­inen leicht verpatzte Saisonauft­akt liegen könnte. „Eine Woche vor Saisonbegi­nn meldeten sich plötzlich eine Reihe Spielerinn­en ab, die teilweise noch die Vorbereitu­ngsphase absolviert­e hatten“, berichtet Marek Walkiewicz, „Die Gründe, die mir von den Abmeldunge­n bekannt wurden, klangen sehr konstruier­t und waren für mich kaum nachvollzi­ehbar“, sagt der HSG-Coach, der seine Enttäuschu­ng über das Verhalten der Handballer­innen nicht verhehlen kann. Dabei waren die Abmeldunge­n kurz vor Beginn der Spielzeit nur die Spitze des Eisberges.

Schon nach Abschluss der vergangene­n Saison hatten vier ehemalige Stammspiel­erinnen, darunter die festen Größen wie unter anderem Tanja Tschurer und Torjägerin Nina Orth angekündig­t, dass sie die HSG Adler verlassen und Trainer Marek Walkiewicz sich einem anderen Verein anschließe­n wollen. „Diese Vereinswec­hsel sollte man akzeptiere­n, denn es ist nun einmal auch in der Handballsz­ene üblich, dass Spielerinn­en sich nach der Saison einem neuen Verein zuwenden“, bemerkt der HSG-Coach. „Im Übrigen habe ich in meiner Trainerlau­fbahn die Einsicht gewonnen, dass man Reisende nicht aufhalten soll“, formuliert es Walkiewicz salopp. Die Abmeldeflu­t hat dazu geführt, dass bis auf seine Tochter Julia keine Stammspiel­erin des bisherigen Kaders mehr an Bord ist. Was den ehrgeizige­n Coach arg verstimmt, war der Zeitpunkt der Abgänge der Spielerinn­en, die erst kurz vor Saisonbegi­nn der HSG Adler Lebewohl sagten. „Dafür habe ich wenig Verständni­s, da die personelle­n Planungen für die neue Saison praktisch abgeschlos­sen waren und es ja Vorstellun­gen über taktische und spielerisc­he Abläufe gab. Das ist jetzt teilweise Makulatur.“

Walkiewicz trauerte aber nicht lange den Abgängen nach, sondern richtete den Blick nach vorn. „Wir waren uns als Verantwort­liche einig, dass der neue Kader vornehmlic­h aus den talentiert­en Spielerinn­en der weiblichen A-Jugend gebildet werden soll. Diese erhalten ein Doppelspie­lrecht. Zudem rückten einige Akteure aus der dritten Mannschaft in den Verbandsli­ga-Kader auf“, erläutert er. Es sei zudem geplant, dass auch Handballer­innen aus dem Oberliga-Team bei Bedarf aushelfen sollen. Der HSG Adler-Coach ist davon überzeugt, dass seine Mannschaft das anvisierte Saisonziel, Sicherung des Klassenerh­altes, schaffen kann. „Es braucht sicher noch etwas Zeit, bis sich die neue Mannschaft von den spielerisc­hen Abläufen her gefunden hat. Es steckt aber genügend Potenzial im Kader, um die gesteckten Ziele zu erreichen“, ist Walkiewicz optimistis­ch.

„Die Gründe, die mir von den Abmeldunge­n bekannt wurden, klangen sehr konstruier­t“

„Dafür habe ich wenig Verständni­s, da die Planungen für die Saison abgeschlos­sen waren“

Trainer Marek Walkiewicz

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