Stadt Haan bekommt ein neues Rathaus
Der künftige Verwaltungssitz soll „sehr zentral in der Innenstadt“sein.
HAAN Die Stadtverwaltung soll ein zeitgemäßes, allen Ansprüchen genügendes neues Rathaus erhalten. Das soll eine positive Visitenkarte für die Stadtverwaltung darstellen und keine muffige Atmosphäre ausstrahlen. Die Volkshochschule (heute an der Dieker Straße 49) und auch Stadtarchiv-Räume (heute unterm Hallenbad) würden in den Neubau eingegliedert, und auch Fraktionen sollen Räume nutzen können. Bürgermeisterin Bettina Warnecke erklärte, das neue Rathaus solle „sehr zentral in der Innenstadt“liegen. Wo genau, das werde erst nach der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 4. Oktober öffentlich gemacht.
Die nach Erhebungen und in vielen Besprechungen, Interviews mit Beschäftigten, VHS und Fraktionen entwickelte Raumplanung schließt mit einem Flächenbedarf von 10.200 Quadratmetern ab. Die reine Nutzfläche benennt Olaf Tödte vom Gebäudemanagement mit 6300 Quadratmeter. Die Raumaufteilung soll flexibel bleiben und Änderungen möglich machen. Nach ersten Schätzungen lässt sich das Raumprogramm für 29 Millionen Euro umsetzen. 800.000 Euro Planungskosten sollen in den nächsten Haushalt aufgenommen werden.
In der Vorwoche hat der Unterausschuss für Organisation, Personal und Controlling einstimmig grünes Licht gegeben, auf Basis des Raumprogrammes den Rathausneubau „als Gesamtvergabe mit externer Unterstützung bis zur versandfertigen Ausschreibung vorzubereiten“. Simone Drechsler, Leiterin des Gebäudemanagements, sagte, eine Ausschreibung könnte Ende 2019 fertig sein und 2020 das Projekt freigegeben werden. Frühestens 2021 könne mit der Bauausführung begonnen werden. Ein Bauzeit von zwei Jahren müsse kalkuliert werden.
Personalratsvorsitzender Carsten Butz sagte, heute bleibe für vertrauliche Gespräche – etwa im Jugendoder Sozialamt – manchmal nur eine Ecke auf dem Flur. Wenn neue Mitarbeiter eingestellt werden, stelle sich immer wieder die Frage, wo ihr Schreibtisch Platz finden solle. Es könne durchaus passieren, dass der Personalrat eine Einstellung ablehnen müsse, weil kein Arbeitsplatz zur Verfügung stehe. Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel, der auch die Verwaltung erreiche, sei es wichtig, angenehme moderne Arbeitsplätze bieten zu können.
Wirtschaftsförderer Jürgen Simon bekannte, ansiedlungswillige Unternehmen eher aufzusuchen als in die Rathausräume einzuladen.
115 Jahre leistet es gute Dienste, das Haaner Rathaus, Kaiserstraße 85. Einige Jahre reichte es für die ganze Verwaltung. Doch schnell kam der Anbau an der Mittelstraße hinzu. Heute ist die frühere Realschule Alleestraße 8 Sitz der technischen Bereiche und von Teilen des Jugend- und Sozialamtes. Einige Mitarbeiter sitzen in der früheren Landesfinanzschule, das Schulverwaltungsamt in angemieteten Räumen an der Tankstelle Kaiserstraße. Manche seit rund einem Jahrzehnt in einem dunklen Containerbüro an der Kampstraße.