Daimlers Sprinter für die Welt aus Düsseldorf
DÜSSELDORF Gemeinhin glauben die Düsseldorfer, dass Ergo, Metro oder Henkel die größten Arbeitgeber der Stadt sind. Doch es ist Daimler. Im Werk in Derendorf arbeiten mehr als 6600 Beschäftigte. Düsseldorf ist das Leitwerk für den Sprinter, der eine wahre Erfolgsgeschichte schrieb und einer Klasse leichter Transporter den Namen gab. 725 Fahrzeuge verlassen pro Tag die Fabrik, alle geschlossenen Modelle werden in der Landeshauptstadt gebaut. Und es sollen bald noch mehr werden. Der Internet-Versandhandel lässt die Nachfrage nach Sprintern immer weiter steigen. eine voll digitalisierte Produktion (Roboterballett) eingerichtet. Insgesamt werden 80 bis 100 Arbeitsplätze geschaffen.
Was vor Jahren undenkbar gewesen wäre: Durch den Einsatz von Digitalisierung wird sogar Produktion aus Asien nach Europa zurückverlagert. Der Stahlkonzern Voestalpine entwickelt in Düsseldorf an der Grenze zu Meerbusch Verfahren zum dreidimensionalen Druck von Stahlprodukten. Das ist kein Einzelfall: In den 3-D-Druckereien der Düsseldorfer Firma LSD entstehen Kosmetikflaschen aus dem Drucker, Kartons für künftige Haarcolorationen eines großen Chemiekonzerns oder Seifenspender – alles Unikate. Auch die Start-up-Dichte ist groß: Tausende Jobs hat die Szene. Das ist nur möglich, weil junge Innovatoren und etablierte Industriebetriebe Hand in Hand arbeiten.
Und doch hat die Industrie ein Problem. Viele Menschen wissen gar nicht, was hinter den Werkstoren passiert, welche Wertschöpfung hier stattfindet, wie innovativ viele Firmen auch beim Thema Umweltschutz und Arbeitssicherheit sind. Kurz: Die Industrie ist besser als mancherorts ihr Ruf. Um das zu ändern, gibt es auch in diesem Jahr wieder die „Lange Nacht der Industrie“.
Zum achten Mal öffnen mehr als 90 Unternehmen im Rheinland und an der Ruhr am 11. Oktober ihre Werkstore. Vor Ort erhalten die Besucher Einblicke in Technologie, Arbeitsprozesse und Produkte. Am Veranstaltungsabend besuchen die Teilnehmer zwischen 17 Uhr bis 22.30 Uhr nacheinander jeweils zwei Unternehmen. Die insgesamt 59 Bus-Touren starten von verschiedenen Plätzen in der Region. Das Mindestalter ist 14 Jahre. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Veranstalter der Industrienacht ist die Initiative „Zukunft durch Industrie“. 160 Firmen, Institutionen, Vereine und Privatleute sind hier engagiert