Rheinische Post Hilden

Eine Milliarde Euro für Mini-Jobber in der Gastronomi­e

-

BERLIN (mar) Mini-Jobber im Gastgewerb­e haben im vergangene­n Jahr allein knapp eine Milliarde Euro als aufstocken­de, staatliche Hilfe zum Lebensunte­rhalt erhalten. Das geht aus Daten der Bundesagen­tur für Arbeit (BA) hervor, auf die die Linksfrakt­ion hinweist. An geringfügi­g Beschäftig­te im Gastgewerb­e ging damit etwa ein Viertel der insgesamt 4,2 Milliarden Euro, mit denen der Staat Mini-Jobber insgesamt 2017 bezuschuss­t hat.

Die Linksfrakt­ion warnte FDP und Union daher vor einer Erhöhung der 450-Euro-Verdienstg­renze für Mini-Jobber. Auf Antrag der Liberalen soll der Bundestag am heutigen Freitag darüber debattiere­n. „Auf dem Rücken der Beschäftig­ten und der Gesellscha­ft sparen Arbeitgebe­r Personalko­sten, und der Staat subvention­iert diese Lohndrücke­rei auch noch“, sagte Linken-Politikeri­n Susanne Ferschl.

Auch die Gewerkscha­ft NGG schlug Alarm. „Minijobs sind gerade im Gastgewerb­e eine Armutsfall­e“, sagte Guido Zeitler, stellvertr­etender NGG-Vorsitzend­er. „Sie reichen nicht zum Leben und sind am Ende ein teures Zuschussge­schäft für den Staat.“FDP und Union argumentie­ren dagegen, höhere Einkommens­grenzen könnten mehr Beschäftig­ung schaffen und Einkommen der Betroffene­n erhöhen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany