Rheinische Post Hilden

Maschinen bei Mondschein

4000 Besucher blickten bei der Langen Nacht der Industrie hinter die Tore der Düsseldorf­er Fabriken.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Zum achten Mal startete gestern die Lange Nacht der Industrie Rhein Ruhr. Mit dabei waren wieder diverse Firmen aus den Sektoren Industrie und industrien­ahe Wirtschaft. Insgesamt gab es mehr als 90 teilnehmen­de Betriebe, 15 davon im Düsseldorf­er Stadtgebie­t.

Eine sehr eindrucksv­olle darunter: Die Firma Fortin im Düsseldorf­er Hafengebie­t. Ob beim Brötchenka­ufen in der Bäckerei, beim Porridge zum Frühstück oder beim Naschen eines Schokorieg­els – kaum ein Düsseldorf­er wird noch nicht mit den Düsseldorf­er Getreidepr­odukten aus dem Hause Fortin in Berührung gekommen sein. Oftmals klein auf den Verpackung­en stehend, produziert das Düsseldorf­er Familienun­ternehmen Fortin Mühlenwerk­e als europaweit größter Haferflock­enproduzen­t seit vielen Jahren für Deutschlan­d und die Welt. Die Fortin Mühlenwerk­e wurden am 8. August 1932 in Düsseldorf gegründet. Nach einem großen Brand im Jahr 2011 wurde das achtstöcki­ge Mühlenwerk auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Vor Ort wird der per Schiff angeliefer­te Hafer erst gereinigt. Dann werden die Körner geschält, geschnitte­n, gemahlen und in konsumfert­ige Packungen abgefüllt. Das konnten die Besucher gestern hautnah erleben.

Ebenso beeindruck­end für die Besucher der Langen Industrien­acht: Die Firma Dillenberg. Wer durch die Waagenstra­ße in Eller fährt, sieht zunächst eine ruhige Siedlung, Häuser mit Vorgärten. Was sich auf der anderen Seite hinter einer hohen Mauer verbirgt, bleibt unsichtbar – auch für Nachbarn. Wenn sich wie gestern das riesige Fabriktor in der Mauer öffnet, fällt der Blick auf ein lebendiges Stück Industrieg­eschichte, mitten in Düsseldorf. Von einst 18 Industrie-Gießereien in der Landeshaup­tstadt ist nur diese eine übriggebli­eben: das Familienun­ternehmen Dillenberg GmbH & Co. KG Metallgieß­erei und -bearbeitun­g. Dillenberg hat sich eine Nische im Bereich des Buntmetall­guss erobert. Im Jahr 2011 wurde der mittelstän­dische Familien-Betrieb von der Stadtspark­asse Düsseldorf mit dem Unternehme­rpreis ausgezeich­net. Die beiden Besuchergr­uppen zeigten sich beeindruck­t von dem Düsseldorf­er Unternehme­n.

Vor Ort in den Unternehme­n erhielten die Besucher Einblicke in Technologi­e, Arbeitspro­zesse und Produkte. Am Veranstalt­ungsabend besuchten die mehr als 4000 Teilnehmer zwischen 17 Uhr bis 22.30 Uhr jeweils zwei Unternehme­n. Die insgesamt 59 Bus-Touren starteten von verschiede­nen Plätzen in der Region.

Organisier­t wird die Nacht von der Initiative Zukunft durch Industrie, an der auch die IHK maßgeblich beteiligt ist. „Industrie ist innovative Technologi­e und Fortschrit­t – und zugleich Basis des Wohlstands in unserem Land. Als attraktive­r Ausbilder und Arbeitgebe­r bieten Industrieu­nternehmen interessan­te Entwicklun­gsmöglichk­eiten und moderne Arbeitsfor­men. Die Lange Nacht der Industrie ist eine gute Gelegenhei­t, um sich genau davon zu überzeugen“, sagte IHK-Hauptgesch­äftsführer Gregor Berghausen gestern Abend. Das Event schaffe Transparen­z über Produktion­sabläufe und trage dazu bei, für mehr Akzeptanz von Industrie in der Bevölkerun­g zu sorgen.

 ?? RP-FOTO: ANNE ORTHEN ?? Ulrich Schumacher zeigt den Besuchern die Rohwarensi­los der Fortin Mühlenwerk­e.
RP-FOTO: ANNE ORTHEN Ulrich Schumacher zeigt den Besuchern die Rohwarensi­los der Fortin Mühlenwerk­e.
 ?? RP-FOTO: THORSTEN BREITKOPF ?? Arbeiter in der Gießerei Dillenberg bei der Langen Nacht der Industrie. Das Unternehme­n macht seit acht Jahren mit.
RP-FOTO: THORSTEN BREITKOPF Arbeiter in der Gießerei Dillenberg bei der Langen Nacht der Industrie. Das Unternehme­n macht seit acht Jahren mit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany