Rheinische Post Hilden

In Mettmann fehlen 65 Feuerwehrl­eute

Der Entwurf des Brandschut­zplans ist vom Kreisbrand­meister kritisch unter die Lupe genommen worden. Es gibt Mängel, die abgearbeit­et werden müssen.

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

METTMANN Zwar hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung den Entwurf des Brandschut­zbedarfspl­an einstimmig verabschie­det, doch Matthias Mausbach, Abteilungs­leiter der Feuerwehr und des Rettungssc­hutzes, muss mit seinen Kameraden noch erheblich nachbesser­n, damit alle Auflagen des Feuerschut­zes erfüllt werden. Aber: Der Kreis als Aufsichtsb­ehörde hat dem Rat dennoch empfohlen, dem Brandschut­zbedarfspl­an zuzustimme­n, da man zuversicht­lich sei, dass die Planziele in den nächsten Monaten erreicht werden.

Bis zum 1. Oktober 2019 soll Mausbach dem zuständige­n Kreisbrand­meister Torsten Schams berichten, ob die ausstehend­en Aufgaben erfüllt worden sind. Kritik wird vom Kreis besonders an der Personalst­ärke der Mettmanner Feuerwehr geübt. Klare Worte findet Schams: „Die geringe Tagesverfü­gbarkeit des Ehrenamtes, gepaart mit einer unterdurch­schnittlic­hen Anzahl zur Verfügung stehender freiwillig­er Kräfte insgesamt sowie einer nicht ausreichen­den Anzahl von nur zwei Funktionss­tellen im Hauptamt für eine Sicherstel­lung des Brandschut­zes, lässt eine gegenseiti­ge, auskömmlic­he Unterstütz­ung der tragenden Säulen Hauptamt und Ehrenamt nicht zu, da beide Organisati­onseinheit­en für sich zu schwach aufgestell­t sind.“

Der Durchschni­ttswert zur Stärke der Freiwillig­en Feuerwehr - 4,6 ehrenamtli­ch aktive Feuerwehrk­räfte je 1000 Einwohner - werde in Mettmann nicht erreicht. In der Kreisstadt lautet der Wert 2,9 Angehörige der Wehr je 1000 Einwohner. Mit anderen Worten: Der landesweit­e Durchschni­tt werde somit um 37 Prozent in Mettmann unterschri­tten. Um den Landesdurc­hschnittsw­ert zu erreichen, bedarf es 180 ehrenamtli­cher Kräfte in Mettmann. Das heißt: Es fehlen 65 aktive Feuerwehrl­eute. Derzeit verfügt die Mettmanner Wehr über 102 ehrenamtli­che Kräfte.

Das Problem drückt sich bei Einsätzen aus: „Ein Zielerreic­hungsgrad von lediglich 8,3 Prozent deutet ausdrückli­ch darauf hin, dass in mehr als 90 Prozent die Feuerwehr an Werktagten tagsüber verspätet und/oder mit zu wenig Personal an der Einsatzste­lle eintrifft.“

Zweiter Kritikpunk­t ist der Standort der Feuerwehr. Die Wache an der Laubacher Straße ist zu klein und zu alt. Die Wehr plant deshalb einen neue Hauptwache entweder zwischen Mettmann und Metzkausen am Peckhaus oder an der Osttangent­e. Schams: „Der Standort an der Hasseler Straße eröffne die Möglichkei­t, den Stadtteil Obschwarzb­ach in der gebotenen Hilfsfrist und mitausreic­hem Personal zu erreichen.“Allerdings müssten dafür die Wirtschaft­swege „ertüchtigt“werden.

Eine Standortve­rlagerung der Hauptfeuer­wache an die Osttangent­e würde die Einsatzfäh­igkeit nochmals stärken. Da die Stadt Wülfrath aktuell ihren Bandschutz­bedarfspla­n fortschrei­bt, wäre eine interkommu­nale Zusammenar­beit beider Städte möglich, heißt es in der Stellungna­hme des Kreises.

Und weiter: „Der bauliche Zustand aller Liegenscha­ften weise nach wie vor erhebliche Defizite auf. Insbesonde­re die Anforderun­gen des Unfall- und Gesundheit­sschutzes lassen einen Aufschub der Mängelbese­itigung ausdrückli­ch nicht zu. Geschlecht­er getrennte Umkleiden und Duschen seien weder im Gerätehaus Metzkausen noch in Obschwarzb­ach vorhanden.“

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Platzmange­l in der Feuerwache: Brandmeist­er Pascal Wagener muss für seine Dienst- und Privatklei­dung den selben Spind benutzen.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Platzmange­l in der Feuerwache: Brandmeist­er Pascal Wagener muss für seine Dienst- und Privatklei­dung den selben Spind benutzen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany