Rheinische Post Hilden

Projekt „Soziale Stadt“nimmt Konturen an

Eine Quartiersm­anagerin hat die Arbeit aufgenomme­n, das Gebäude für das künftige Forum Sandheide ist endlich im Besitz der Stadt und ein Stadteilbe­irat ist soeben gegründet worden.

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ERKRATH (hup/tpp) „Die notarielle Beurkundun­g zum Grundstück­sverkauf mit der Firma Aperam zum Gebäude Hildener Straße 28 hat stattgefun­den und ist nur noch seitens der Gesellscha­fter zu genehmigen. Danach wird die europaweit­e Ausschreib­ung für die Vergabe der Planerleis­tungen bekannt gemacht“, heißt es in der Vorlage der Stadt für den jüngste Stadtentwi­cklungsaus­schuss-Sitzung. Will sagen: Die Stadt hat endlich das Firmengebä­ude an der Hildener Straße gekauft, um mit 90-prozentige­r Förderung vom Land ein Sozialzent­rum daraus zu machen.

Einziehen werden (voraussich­tlich ab 2021) der Sozialdien­st SKFM, die Erkrather Tafel und der Sportverei­n TSV Hochdahl, um ihre derzeit noch im Stadtgebie­t verstreute­n Angebote zu bündeln – ein zentraler Baustein des Großprojek­ts „Soziale Stadt Sandheide“, das den Problemsta­dtteil aufwerten und lebenswert­er machen soll.

Parallel zum Gebäudeerw­erb hat mit Saskia Goebel eine Quartiersm­anagerin ihre Arbeit in der Sandheide aufgenomme­n, um die Integratio­n voranzutre­iben. Da der Anteil ausländisc­her Bewohner hoch ist, kann der Wert dieser Stelle wohl nicht hoch genug geschätzt werden. Die Managerin hat die Aufgabe, die Bürger und ihre Ideen zu vernetzen, um das Wohlgefühl im Stadtteil zu erhöhen. Dazu muss Goebel selbst gut vernetzt sein, weshalb sie sich in den ersten Wochen ihrer Tätigkeit bei Vereinen und Institutio­nen vorgestell­t und ihre Funktion bekannt gemacht hat. Die 30-Jährige bietet dienstags von 13 bis 14 Uhr eine offenen Sprechstun­de für die Sorgen und Ideen der Anwohner an.

Ideen und Einsatz der Bürger sind nämlich ausdrückli­ch erwünscht. Dafür ist der sogenannte Verfügungs­fonds vorgesehen, ein Topf mit Geld, der vom Bund, vom Land und von der Kommune selbst gefüllt wird. Einwohner der Sandheide können sich um Fördermitt­el aus diesem Topf bewerben, um ihre eigenen Ideen zum Wohl des Quartiers umzusetzen. Das kann ein Nachbarsch­aftsfest, eine Selbsthilf­egruppe oder eine Infobrosch­üre sein. Über die Zuwendung entscheide­t der gerade erst gegründete Stadtteilb­eirat, dem Vertreter aller für den Stadtteil relevanten Gruppen angehören.

Mit dem Quartiers- hat auch das Leerstands­management für die nächsten zwei Jahre seine Arbeit aufgenomme­n, informiert die Stadt. Es wird, wie auch das Quartiersm­anagement, vom Büro „Stadt + Handel“aus Dortmund übernommen. Ziel ist es, den Leerstand am Sandheider Markt zu verringern und kreative Zwischenlö­sungen für die Geschäftsl­okale entwickelt werden, falls keine neuen Mieter in Sicht sind. Erste Schritte sollen eine Grundlagen­erhebung sowie Gespräche mit den Eigentümer­n der Immobilien am Sandheider Markt sein.

Und um allen Bemühungen um die Sandheide einen unverwechs­elbaren Stempel aufzudrück­en, hat ein Grafiker bereits mehrere Vorschläge für ein Logo vorgelegt. Die endgültige Geschmacks­entscheidu­ng soll der neu gewählte Stadtteilb­eirat treffen.

Apropos: Die Politik wünscht, dass die neuen Beiräte Anfang November vom Stadtrat bestätigt werden, damit auch alles seine demokratis­che Ordnung hat.

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RP-ARCHIVFOTO: TPP Quartiersm­anagerin Saskia Goebel ist ein neues, wichtiges Gesicht im Problemsta­dtteil.

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