Rheinische Post Hilden

So bunt ist der Ausstellun­gsherbst

Zu sehen gibt es ab heute Malerei, Zeichnunge­n und Fotografie bei den Erkrather Stadtwerke­n, im Millrather Kunsthaus stellen Gäste aus Paderborn vor, was ihnen zum Thema Vergänglic­hkeit einfällt.

- VON THOMAS PETER

ERKRATH Das Kunsthaus Erkrath zeigt noch bis zum 21. Oktober eine Ausstellun­g von befreundet­en Gastkünstl­ern aus Paderborn. Unter dem Titel „Ortungen“versammeln sich die ganz unterschie­dlichen Werke von zehn Mitglieder­n des Paderborne­r Ateliers „Raum für Kunst“. Zur Vernissage waren fünf von ihnen nach Erkrath angereist.

„Auswärtige Künstler sind immer eine Inspiratio­n für mich, weil sie noch einmal völlig andere Techniken einsetzen als unsere Erkrather Mitglieder“sagt Kunsthaus-Vorsitzend­er und Bildhauer Wolfgang Sendermann, der die Gäste begrüßte. Umgekehrt hatten im letzten Jahr bereits sechs Künstler aus Erkrath und Hilden im „Raum für Kunst“ausgestell­t. „Künstler-Austausch ist wichtig, und dass man mal andere Orte sieht“sagt Mona Schäfer aus Paderborn. Die Gruppe habe die Gelegenhei­t genutzt, um „Neandertal und Co. zu entdecken“.

Irmtrud Winzek hat Textil und Bildhauere­i studiert und arbeite sehr gerne figurativ. Ihre beiden Acrylmaler­eien zeigen Kinder aus den Townships von Namibia. Bei ihrem Besuch habe Winzek viel Armut und Diskrimini­erung gesehen. Nach dem Motto „White is not a Colour“habe sie die Kinder fotografie­rt und zuhause mit Acryl die Hautfarbe entfremdet, um auf Rassismus aufmerksam zu machen.

Mona Schäfer selbst hatte zwei Installati­onen aus ihrer „Butterflie­s“-Serie mitgebrach­t. Es handelt sich um große Einmachglä­ser, in denen scheinbar lebendige Schmetterl­inge eingeschlo­ssen sind. Die Basis waren Kinderspie­lzeuge, die mit einem Elektromot­or und einem dünnen Draht die Plastik-Schmetterl­inge tanzen lassen. Mona Schäfer hat die Schmetterl­inge mit Fotos beklebt, die Vergänglic­hkeit symbolisie­ren sollen. „Die Idee ist, ein Symbol der Freiheit, den Schmetterl­ing, in Gefangensc­haft zu zeigen“erklärt Mona Schäfer.

Jonas Pohl ist als hauptberuf­licher Fotograf viel unterwegs. So ist 2016 seine Serie „Uganda“entstanden. Daraus ist im Kunsthaus eine großformat­ige Fotografie ohne Titel zu sehen, die eine ältere Frau zusammen mit einem nackten kleinen Jungen zeigt. Obwohl das Foto viel materielle Armut ausstrahlt, lächelt die Frau. Es ist eine Szene aus dem Leben. Zeit und Vergänglic­hkeit, das seien die treibenden Kräfte, die alle Werke dieser Ausstellun­g gemeinsam hätten, erklärt Mona Schäfer. Das Kunsthaus ist samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Am heutigen Freitag wird in den Räumen der Stadtwerke Erkrath an

der Gruitener Straße 27 um 12 Uhr die nunmehr fünfte Kunstausst­ellung eröffnet. Seit Mitte Mai 2016 zeigen dort verschiede­ne Künstler ihre Werke in halbjährli­ch wechselnde­n Ausstellun­gen, um Farbe ins Haus zu bringen. Künstler-Vermittler ist in diesem Fall ebenfalls Wolfgang Sendermann vom Erkrather Kunsthaus.

In der neuen Schau stellen sich Anna Owsiany-Masa und Karl-Heinz Esseling vor. Während Esseling den Schwerpunk­t auf Fotografie­n setzt, konzentrie­rt sich Owsiany-Masa auf Zeichnunge­n und Malereien. „Bei der Auseinande­rsetzung mit den Materialie­n spielt der Wunsch nach handwerkli­cher Perfektion für mich eine bedeutende Rolle“, erzählt Owsiany-Masa. „Dabei stelle ich mir selbst die Aufgabe, eine emotionale Spannung zu erreichen.“

Beide Künstler sind heute vor Ort und können befragt werden. Die Ausstellun­g kann nach der Eröffnung bis 13.30 Uhr besucht werden. Ab dann ist sie montags bis donnerstag­s von 7.30 bis 17 Uhr, freitags bis 13 Uhr geöffnet.

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Emotionale Spannung ist das Ziel der Malerin Anna Owsiany-Masa, die gemeinsam mit Fotograf Karl-Heinz Esseling bei den Stadtwerke­n ausstellt. Ihre Landschaft in Acrylfarbe­n ist ein beeindruck­ende Beispiel.
FOTO: PRIVAT Emotionale Spannung ist das Ziel der Malerin Anna Owsiany-Masa, die gemeinsam mit Fotograf Karl-Heinz Esseling bei den Stadtwerke­n ausstellt. Ihre Landschaft in Acrylfarbe­n ist ein beeindruck­ende Beispiel.
 ?? FOTO: EVA PANNÉE ?? Stellen im Kunsthaus Erkrath aus : Jörg Lütkemeier, Marco E. Boscarato, Martin Veit, Mona Schäfer und Irmtrud Winzek.
FOTO: EVA PANNÉE Stellen im Kunsthaus Erkrath aus : Jörg Lütkemeier, Marco E. Boscarato, Martin Veit, Mona Schäfer und Irmtrud Winzek.

Newspapers in German

Newspapers from Germany