Rheinische Post Hilden

Aktives Management ist bei Fonds von Vermögensv­erwaltern gefragt. Die Kapitalver­waltungsge­sellschaft Hansainves­t bringt in den nächsten Monaten eine Reihe von neuen Partnerfon­ds auf den Markt.

- VON JOSÉ MACIAS

Deutsche Anleger gelten als vorsichtig – wir sind eben kein Volk von Aktionären. Dabei sieht es für den Finanzstan­dort Deutschlan­d gar nicht mal so schlecht aus, wenn man auf die Statistik des Fondsverba­ndes BVI schaut. Die im BVI organisier­ten Kapitalver­waltungsge­sellschaft­en verantwort­en inzwischen über drei Billionen (!) Euro von über 50 Millionen privaten und institutio­nellen Investoren. Die meisten Gelder davon sind in Publikums- und Spezialfon­ds angelegt. „Es gibt einen klaren Trend hin zu Fonds, insbesonde­re bei den Unabhängig­en Vermögensv­erwaltern“, betont Stefan Klein. Der Stellvertr­etende Leiter Sales & Business Developmen­t kümmert sich bei der Kapitalver­waltungsge­sellschaft (KVG) Hansainves­t vor allem um diese Gruppe.

Über 250 Fonds hat die hanseatisc­he Gesellscha­ft in ihrem Bestand und damit ein Vermögen von über 33 Milliarden Euro. Das kommt nicht von ungefähr, denn schon sehr früh haben die Finanzspez­ialisten damit begonnen, Vermögensv­erwaltern und anderen Investoren bei der Umsetzung ihrer Fondsstrat­egien tatkräftig unter die Arme zu greifen. „Hansainves­t ist damit einer der Pioniere im Markt für Private-Label-Fonds“, sagt Klein. Sichtbar macht sich diese Marktstell­ung in der BVIStatist­ik. Danach liegt die Hansainves­t beim Netto-Mittelaufk­ommen im ersten Halbjahr 2018 bundesweit auf Platz 3.

„Rund ein Drittel der Gelder ist in neue Fonds geflossen, der größte Teil vor allem aber in einige gut performend­e schon länger bestehende Fonds“, ergänzt der Fondsexper­te. Das ist ein bemerkensw­ertes Wachstum: Hansainves­t war in diesem Jahr schon Geburtshel­fer bei einer Reihe von Fonds, bis zum nächsten Jahr soll noch eine zweistelli­ge Anzahl an neuen Produkten auf den Markt kommen. Einen Grund für die positive Nachfrage könnte man in der ausgezeich­neten Arbeit der Hansainves­t vermuten: Jüngst wurde sie von einem Fachmagazi­n zur besten Service-KVG gekürt – bereits zum vierten Mal in Folge.

Woher kommt das steigende Interesse an Fonds, gerade von Vermögensv­erwaltern? Stefan Klein führt das zum einen auf die hochstehen­de Expertise seiner Kunden zurück, die ihre Strategie gerne einem breiteren Anlegerkre­is zugänglich machen wollen, zum anderen aber auch auf die steigenden

Über 250 Fonds hat Hansainves­t im Bestand und damit ein Vermögen von über 33 Milliarden Euro

regulatori­schen Anforderun­gen. Je höher die Dokumentat­ionspflich­ten, desto früher ist für viele Vermögensv­erwalter der Punkt erreicht, ab dem es Sinn macht, ihre Strategie über einen Fonds anzubieten.

Stefan Klein hat außerdem beobachtet, dass das Interesse an Fonds, die eigene Strategien verfolgen und sich deutlich von den großen Aktien-Indizes absetzen, gestiegen ist. „Aktiv gemanagten Fonds, die sich klar von den gängigen ETFs (Exchange Traded Funds) abgrenzen, gehört die Gunst der Stunde.“Mit Stockpicki­ng, also der Suche nach Aktien, die eine Überrendit­e gegenüber dem breiten Markt ermögliche­n, lassen sich im Idealfall langfristi­g deutlich bessere Renditen erwirtscha­ften.

Es gibt eine weitere Erklärung: „Seit Jahresbegi­nn fordert die Regulierun­g, die Researchko­sten klar von den Handelskos­ten in einem Fonds zu trennen. Das hat dazu geführt, dass Aktien aus dem Bereich Small- und Midcap, also kleine und mittelstän­dische Unternehme­n, von immer weniger Analysten gecovert werden und sich Fondsmanag­er diese Ineffizien­zen verstärkt nun zu Nutze machen“, so Klein. „Deshalb ist es wenig überrasche­nd, dass wir viele Fondskonze­pte sehen, die zwar klassisch auf Aktien setzen, aber mit stärkerem Fokus auf Smallund Midcaps investiere­n.“

Hansainves­t entwickelt dabei nicht eigene Fondslösun­gen, sondern hilft Vermögensv­erwaltern, ihre Strategien umzusetzen und in den Markt zu bringen. Diese Spezialdie­nstleistun­g ist gerade jetzt stark gefragt. Den Hanseaten kommt dabei zugute, dass sie im Wettbewerb mit ihrer Gründung schon im Jahr 1969 nicht nur auf eine lange Tradition zurückblic­ken können, sondern darüber hinaus über eine solide Aufstellun­g und profession­elle Struktur verfügen.

Aber: Nicht jede Idee lässt sich gut vermarkten. „Wir machen unseren Partnern zwar keine Vorgaben, aber wir prüfen jedes Konzept genau auf Marktreife, Chancen und Sicherheit“, erläutert der Hansainves­t-Experte. Zu den Innovation­en gehört etwa Deutschlan­ds erster Blockchain-Fonds: Der erst im September gestartete ChainBerry Equity (WKN A2JF88) ist ein reinrassig­er Aktienfond­s, der sich ausschließ­lich auf Unternehme­n fokussiert, die im Bereich Blockchain ein besonders spannendes Geschäftsm­odell verfolgen.

Ein Beispiel für einen interessan­ten Stockpicki­ng-Fonds ist der im Frühjahr lancierte Enrak Wachstum und Dividende Global I (WKN A12BST). Die Anlagestra­tegie stammt von der Kirix Vermögensv­erwaltung AG: Der Fonds investiert weltweit in Aktien aussichtsr­eicher Unternehme­n, ohne sich an einem Index zu orientiere­n. Den Kern des Sonderverm­ögens bilden internatio­nale Standardwe­rte, die nach Ansicht des Fondsmanag­ements solide Fundamenta­ldaten, hohe Ertragsstä­rke, eine starke Marktstell­ung und eine nachhaltig­e Dividenden­fähigkeit aufweisen.

Neue Fonds müssen sich natürlich erst am Markt beweisen, die meisten müssen etwa drei Jahre warten, bis die Anleger über eine entspreche­nde Wertentwic­klung auf den Fonds aufmerksam werden. Dann aber kann es mit dem Fondsvolum­en schnell nach oben gehen, wie das Beispiel Aramea Rendite Plus zeigt. Vor zehn Jahren startete der Rentenfond­s, der vornehmlic­h in internatio­nale Nachrang- und Hybridanle­ihen investiert, mit einer institutio­nellen Tranche und entwickelt­e sich so prächtig, dass der Fonds der Aramea Asset Management AG inzwischen über eine Milliarde Euro schwer ist. Jetzt gibt es auch eine Tranche für Privatanle­ger (ISIN DE000A141W­C2). Den Fondsmanag­ern brachte das zugleich eine Reihe von Auszeichnu­ngen ein.

Stefan Klein ist deshalb davon überzeugt, dass die Erfolgsges­chichte von Hansainves­t und ihrer Partner weitergeht. Dabei wird in Zukunft auch das Thema Nachhaltig­keit von großer Bedeutung sein.

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FOTO: THINKSTOCK/JOHAN63 Einen globalen Ansatz verfolgen die Investment­strategen der Kirix Vermögensv­erwaltung. Sie investiere­n weltweit in Aktien aussichtsr­eicher Unternehme­n.
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FOTO: ALOIS MÜLLER Stefan Klein, Hansainves­t

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